Kurzer Rückblick in den März des Vorjahres: Damals erhielten alle Ford-Händler in Österreich, Deutschland und der Schweiz Kündigungsschreiben. Geplant war, zum 1. April 2025 ein neues Vertriebskonzept für Pkws und leichte Nutzfahrzeuge einzuführen. Gedacht war dieses als Zwischenschritt für ein später angedachtes Agenturmodell: Dieses wurde aber schon vor längerer Zeit abgesagt, weil es im Pilotmarkt Niederlande offenbar nicht so lief wie geplant. Mag. Andreas Oberascher, Ford-Chef in Österreich, in offenen Worten: „Unser klares Ziel ist es, weder uns noch den Handel in Gefahr zu bringen und ein Modell einzuführen, wo Prozesse und Systeme nicht unseren gemeinsamen Anspruch erfüllen.“

Jetzt, im Herbst, geht alles – nach langen Gesprächen mit den Händlerverbänden – in die finale Phase: Es freue ihn, dass bereits 95 Prozent der zukünftigen Vertriebspartner die neuen Händlerverträge unterschrieben hätten, sagt Oberascher. Der Importeur will sie bis spätestens Jahresende gegenzeichnen. Nun könne man sich wieder auf die operativen Herausforderungen des gemeinsamen Alltags und die zukünftige Entwicklung der Marke in Österreich fokussieren, heißt es beim Importeur. Es werde in Zukunft nur an ganz wenigen Punkten Veränderungen geben, so Oberascher: Das Netz sei sowohl im Verkauf als auch im Service weiterhin gesichert. Lediglich 4 Partner, die im alten Netz waren, hätten keine Absichtserklärungen für einen neuen Händlervertrag bekommen: „Aber diese Partner sehen eventuell die Perspektive darin, sich einem größeren Händler anzuschließen.“

„Im Kern immer die Gleichen geblieben“

Laut Oberascher ist mittlerweile auch die Phase der Modellumstellung, in denen Ford einst wichtige Modelle wie Fiesta, Mondeo, Galaxy und S-MAX aus dem Programm genommen hat, „so gut wie abgeschlossen“. Wichtig ist nun, auch Unternehmerkunden von den Vorteilen der Fahrzeuge – vor allem des vollelektrischen Explorer – zu überzeugen. Der Explorer steht bereits bei den Händlern: Diese können die Kundenfahrzeuge aus einem Zentrallager bestellen; das wird auch beim Capri, der gegen Ende des Jahres folgt, so sein. Bei den vollelektrischen Pkw-Volumenmodellen stellt im zukünftigen Vertriebsmodell der Importeur die Vorführfahrzeuge zur Verfügung. Vor allem im Pkw-Bereich hätten die Produktumstellungen auch bei den Kunden eine große Flexibilität erfordert. „Das ist nicht zu negieren und wir sind dankbar für alle, die uns begleitet haben und auch dazu bereit waren und sind.“ Viele würden Ford nun neu kennenlernen, „wobei wir im Kern immer die Gleichen geblieben sind“.