Porsche Austria ist mit der Markenvielfalt der größte Player unter den heimischen Importeuren, mit Spannung war daher die Keynote von Mag. Wilfried Weitgasser, dem Geschäftsführer, erwartet worden. Und das Publikum im Saal sollte nicht enttäuscht werden.
Gleich zu Beginn seiner launigen Rede verglich er die Autoindustrie mit Musikstilen. „Aktuell ist Heavy Metal angesagt, nicht Kuschelrock. Metal kann man mögen oder nicht, aber er ist hart, direkt und vor allem ehrlich.“ Die Automobilwirtschaft sei eine riesige Erfolgsgeschichte, die enormen Herausforderungen zu meistern, liege an uns, wir müssten an der Mobilität in Österreich mitarbeiten und sie gestalten, auch wenn wir aktuell von schlechten Nachrichten erdrückt würden. Es brauche jetzt eine Mut-Offensive und keine Wut-Offensive: Wenn man erfolgreich sein wolle, müsse man innovativ sein und auch Vorbehalte überschreiten.
Einen Seitenhieb auf die EU kann sich Weitgasser nicht verkneifen: „Die USA ist Vorreiter bei Investitionen in Künstliche Intelligenz, China setzt auf Solar, Indien hat bei der IT die Nase vorn. Und die EU? Die hat PET-Flaschen weit oben in der Prioritätsliste.“ Auch wenn China in manchen Belangen kräftig aufhole, müsse sich Europa auf seine Qualitäten fokussieren, so Weitgasser weiter. Schließlich liegen laut Global Innovation Index 7 der 10 innovativsten Länder in Europa. „Die EU ist führend bei Nachhaltigkeit, wir haben ein hervorragendes Gesundheitssystem und bieten Menschen Bildung und Arbeitsplatz. Wir dürfen uns nicht selbst kleinreden.“
Zukunft ohne Frage elektrisch
Es gehe bei der Wahl des Antriebs nicht um richtig oder falsch, es gehe darum, was besser sei. „Elektro ist die effizienteste Technologie, die Rohstoffe können zu 90 Prozent wiederverwendet werden. Mit Grünstrom geladen fährt ein E-Auto CO2-neutral, ich verstehe daher die Diskussionen ehrlich gesagt nicht.“ Auch sei der Zug für europäische Hersteller alles andere als abgefahren: „Knapp 60 Prozent der in Österreich heuer zugelassenen E-Fahrzeuge kommen aus Europa, China liegt bei 15 Prozent.“ Von der Politik fordert er klare Rahmenbedingungen, um die Menschen nicht permanent zu verunsichern.
Moon als Erfolgsstory
Weitgasser zog auch eine Bilanz zur Porsche Austria Tochter Moon, die sich auf Ladeinfrastruktur spezialisiert hat. „In den letzten sieben Jahren seit der Gründung ist viel passiert, es gibt Moon aktuell in 24 Ländern, in Österreich und Deutschland managen wir über 4.000 Ladepunkte. Moon ist zu einer Bewegung geworden, wir planen und bauen etwa PV-Anlagen in jeder Dimension und bieten alles aus einer Hand, von der Beratung über die Installation, den Betrieb und den Service bis hin zur Finanzierung. Und das nicht nur für eigene Betriebe, sondern für jedes Autohaus, egal welcher Marke.“