Auch heuer hat Škoda wieder – wie im Vorjahr – Platz 3 unter allen 25 Marken erreicht. In der Zufriedenheit gab es sogar eine Steigerung, nämlich von 7,75 auf 7,81.

Markus Stifter: Ein Platz in den Top 3 ist extrem erfreulich. Das werden wir mit unseren Händlern bei der 130-Jahr-Feier im „Zentrum der Visionen“ in Puch-Urstein feiern. Stabile Lieferzeiten und eine geradezu komplett erneuerte Modellpalette tragen natürlich zu einer hohen Zufriedenheit im Netz bei.

Bei den Neuwagen erwarten sich 36 Prozent der Händler in den kommenden 12 Monaten steigende Zahlen, 4 befürchten sinkende Zahlen. Ist das erklärbar?

Stifter: Die letzten Jahre waren durchwegs von Steigerungen geprägt. Wenn man die Nummer 2 am Markt ist und nun Monat für Monat mehr als 10 Prozent Marktanteil verbucht, haben einige wenige Händler möglicherweise den Plafond in ihrem Einzugsgebiet erreicht. Insgesamt betrachtet hat die Marke aber noch Luft nach oben.

Bei der Umsatzrendite liegt Škoda auf Rang 6 mit einem Verhältnis von 28:8.

Stifter: Ich hätte uns bei diesem Wert sogar noch weiter vorne gesehen. Fakt ist: Man kann bei Škoda im Vertrieb noch immer sehr gutes Geld verdienen.

Hätten Sie angesichts der Rekordverkäufe in diesem Jahr mit einer noch höheren Händlerzufriedenheit gerechnet?

Stifter: Wenn man so stark wächst, läuft nicht immer alles rund, da stoßen einige Händler schon an ihre Kapazitätsgrenzen. Wir haben immer noch Pionierbetriebe dabei, die zuvor als freie Werkstätte gestartet sind und seit 30 Jahren Markenhändler bei uns sind. Ein durchschnittlicher Škoda-Händler macht heuer 350 Neuwagen, voriges Jahr waren es 310. Und wenn ein Betrieb beispielsweise auf 250 Autos ausgelegt ist und er dann 300 macht, hat er mitunter „Wachstumsschmerzen“ in Form von zu wenig Platz und braucht zum Beispiel auch einen zusätzlichen Aufbereiter. Insgesamt betrachtet ist das somit ein schlüssiges Bild!

Unter den 29 Fragen gab es 3 Benchmarks für Škoda, etwa bei der Attraktivität von Marke und Fahrzeugen.

Stifter: Wir treffen mit unseren neuen Modellen den Zeitgeist der Kunden: Bei den konventionellen Antrieben haben wir ohnehin eine breite Palette. Dazu gibt es nun mit Enyaq und Elroq zwei extrem attraktive Elektroautos mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis.

Nummer 1 ist Škoda auch bei der Kompetenz des Außendienstes, interessanterweise gleichauf mit den Audi-Kollegen.

Stifter: Das ist eine große Wertschätzung für die Zusammenarbeit mit den Händlern! Unsere Kollegen im Außendienst sind zwischen 10 und 20 Jahre dabei. Und wir haben beispielsweise einen Gebietsleiter, der als Trainee begonnen hat, dann in der Planung war und jetzt auch schon 20 Jahre im Außendienst ist. Insgesamt also ein hoch kompetentes Team mit viel Erfahrung.

Vielleicht sollte man erwähnen, dass Sie auch schon sehr lange für Škoda arbeiten …

Stifter: Ich bin 42 Jahre im Konzern, davon 30 Jahre für Škoda. Grün ist in uns allen drin, das bekommt man nicht raus. (lacht)

Bester in der Gruppe ist Škoda unter anderem, wenn es um die gefühlte Verbundenheit mit der Marke geht.

Stifter: Vertrauen und Kommunikation auf Augenhöhe sind Kernwerte bei Škoda. Wir verstehen uns als Partner, nicht als Lieferant! So haben wir mit den Geschäftsführern und Markenleitern regelmäßige Runden, mehrmals pro Jahr. Wir hören uns genau an, was am Markt passiert, und leiten konkrete Maßnahmen ab.

Nur 2 Bereiche sind unterdurchschnittlich: Die Vorgaben und Standards im Aftersales und der Intrabrand-Wettbewerb.

Stifter: Transformationsprozesse bedeuten Veränderung, sind teilweise herausfordernd, aber absolut notwendig, um sich frühzeitig auf künftige Anforderungen vorzubereiten. Das betrifft auch Standards. Wettbewerb treibt uns an, wir nehmen das sportlich. Klar ist, dass wir uns auf die Mitbewerber außerhalb des Konzerns konzentrieren.