Gleich zu Beginn seines Vortrags in der Hofburg sendete Alexander Reissigl, Head of Auto & Motor bei willhaben, eine klare Botschaft an die Besucher des A&W Tags. Erfahrung reiche nicht mehr in einem dynamischen Markt, die Daten würden künftig entscheidend sein. Trotz zuletzt schwieriger Jahre gab Reissigl dann einen durchaus erfreulichen Einblick in die Gemütslage der Autohändler. Zwei Drittel würden demnach positiv oder gelassen in die Zukunft blicken, 70 Prozent sehen eine gestiegene oder konstante Marktlage.
Daten: Wer bremst, verliert
Zeit zum Ausruhen gebe es aber dennoch keine: „Wir haben uns in den letzten Monaten intensiv mit dem Thema Daten beschäftigt, wer dabei auf der Bremse steht, verliert. Laut unseren Erhebungen sind die aktuell größten Herausforderungen die Themen Gebrauchtwagen, Preisbestimmung und die Generierung von qualifizierten Anfragen.“ Vor allem bei letzterem Thema könne willhaben unterstützen und die Sichtbarkeit steigern. Bei einem Einsatz von 3,50 Euro pro Lead – fünf bis zehn davon seien je nach Fahrzeug nötig – würden die Zahlen um 43 Prozent nach oben zeigen.
Nachholbedarf bei Beratung und Digitalisierung
Reissigl sprach aber auch mahnende Worte in Richtung des Autohandels: „Die durchschnittliche Standzeit eines Gebrauchtwagens liegt nach unseren Erhebungen bei 78 Tagen, aber erst nach 86 Tagen werden Maßnahmen ergriffen, viel zu spät aus unserer Sicht. Reagiert man bereits nach 60 Tagen, ist die Chance, das Fahrzeug ohne Verlust zu verkaufen, 3,5 Mal höher.“
Potenzial gebe es aber auch bei der Neukunden-Gewinnung, so würden 26 Prozent aller Anrufe (30.000 seit dem Start der Erhebungen im September 2025) über die willhaben-App nicht angenommen. Erfolgt kein Rückruf, kaufen laut dem willhaben-Profi 70 Prozent der Interessenten bei einem anderen Anbieter. Interessant auch die Selbsteinschätzung der Händler im Hinblick auf die Digitalisierung des eigenen Betriebes, ganze 44 Prozent sind damit unzufrieden oder legen keinen Wert darauf. „Es ist daher extrem wichtig, KPIs zu definieren, Prozesse zu schaffen und Aufgaben gezielt zu planen.“
willhaben richte seine gesamte Innovation und Produktentwicklung sehr stark am Thema Daten aus, es sei absolut nötig, die richtigen Tools in der Hand zu haben, um in Echtzeit und sehr dynamisch den Markt ansehen zu können.
