Als „Reise der Kreativität, Inspiration und Innovation“ hat Mercedes-Benz Österreich im Oktober im Welser Museum Angerlehner den „Avantgarden“ lanciert, bei dem Presse, Kunden und Händler in den Genuss ebendieser Reise kamen. Präsentiert wurden neben Maybach-Konzepten, der elektrischen G-Klasse, die auf einem Offroad-Kurs in ihrem Element erlebt werden konnte, auch das Concept CLA Class, welches die elektrische Zukunft von Mercedes-Benz auf neuer MMA-Plattform darstellt. Dank 800-Volt-Architektur und hoher Effizienz von 12 kWh/100 km sollen über 750 km Reichweite erreicht werden können.

Beim Eröffnungstermin für die Presse warf der Österreich-Geschäftsführer Niels Kowollik einen Blick in die Zukunft der Marke ebenso wie auf den einen oder anderen Fehler der Vergangenheit. So habe man etwa die Digital-Affinität der chinesischen E-Autokunden unterschätzt. Für die aktuelle Kundenzurückhaltung macht Kowollik unter anderem die politische Debatte verantwortlich. Die Fahrzeuge dauerhaft zu fördern sei zwar „nett“, werde das Problem aber nicht lösen.

Händler motivieren und informieren

Mit Software will man bei der Marke mit dem Stern künftig etwaige Einbußen durch geringere Aftermarket-Umsätze kompensieren – auch wenn sich diese Rückgänge bis dato nicht bewahrheitet hätten. Bei Digitalangebot herrsche leider noch immer das „Mindset, dass Software-Angebote gratis sein müssen“.

Positiv sieht Kowollik die Erfahrungen aus dem Agentur-Modell, welches in Europa seine Vorteile bewiesen habe. Sowohl der Hersteller als auch der Retailer würden profitieren. „Wir haben den Retailern eine wesentliche Rolle abgenommen, dafür haben sie jetzt auch nicht die Zinsbelastung zu tragen. Im Gegenzug haben wir als Benefit die Preishoheit.“ 

Im Handel müsse man auch die Retailer und deren Mitarbeiter motivieren, E-Autos zu verkaufen. So sollen beispielsweise Mitarbeiter mit E-Fahrzeugen unterwegs sein, um das System kennenzulernen. Die Bereitschaft unter den österreichischen Retailern, das E-Autogeschäft anzunehmen, sieht Kowollik etwa gleich verteilt wie die Stimmung zur E-Mobilität in der Gesamtbevölkerung. Kowollik betonte, man müsse die E-Autos über den Handel der Bevölkerung schmackhaft machen. Dazu seien neue Verkäufertypen gefragt. „Wir brauchen nicht mehr unbedingt den Hard-Seller, sondern den Menschenkümmerer.“