Nach einer Führung durch das Hohe Haus fanden sich die etwa 25 Teilnehmer im Vortragssaal ein, wo Dr. Kristina Kampfer, Professorin an der FH Kufstein-Tirol und dort Leiterin der Automotive-Weiterbildungen, zum derzeitigen Trend-Thema der Künstlichen Intelligenz referierte – jede Menge Tipps und Beispiele inklusive, wie sich die KI im Autohaus heute schon gewinnbringend, weil produktivitäts-steigernd, einsetzen lässt.

Obwohl 97 Prozent von Unternehmen, die sich mit dem Thema bereits beschäftigt hätten, die KI als hilfreich bezeichnen, sei das Themen bei vielen Firmen noch nicht auf der Strategieebene angekommen, kritisierte Kampfer, ja oft hänge es vom Engagement einzelner Mitarbeiter ab, ob KI eingesetzt werde und wofür.

"Der Zahlungsanbieter Klarna setzt bei Online-Anfragen einen Chatbot mit Künstlicher Intelligenz ein", so eines der Beispiele Kampfers, "der in einem Monat über 2 Millionen Kundenanfragen tadellos beantwortet und die Produktivität in dem Bereich um 66 Prozent gesteigert hat." Praxisbeispiele reichten bis zu "Beck's Autonomous" – einem Bier, das von der Rezeptur bis zum Marketingkonzept von einer KI entwickelt worden sei.

KI im Autohaus
Kampfer präsentierte im Anschluss eine Reihe von Einsatzmöglichkeiten, von welchen das Autohaus schon heute profitieren kann - etwa beim Entwurf von Social-Media-Beiträgen, das gehe bis hin zum Erstellen eines Redaktionsplans für eine Kampagne. Auch die Bild-Optimierung sei für die Präsentation etwa von Gebrauchtwagen im Betrieb sehr gut geeignet und könnten Ressourcen sparen helfen.

Aber auch beim Beantworten von E-Mails, Abstimmen von Terminen, dem Protokollieren von Meetings oder dem Durchforsten von gescannten Dokumenten sind KI-Anwendungen bereits heute perfekt eingesetzt – bis hin zur schnellen und einfachen juristischen Erstberatung.

Und wenn die solcherart gesteigerte Produktivität dann Zeit freigeschaufelt hat für eine kleine Auszeit, verhandelt die KI-Anwendung "Haggler" auf 30 Sprachen automatisch günstige Hoteltarife.

Aufpassen auf...
"Man muss allerdings die Spielregeln verstehen und die Anwendung bedienen können", warnte Kampfer vor einigen Fallstricken im praktischen Einsatz. "Sie bleiben verantwortlich für den Output!" Da helfe es, dass man die KI im Nachhinein - Kampfer empfiehlt immer das "Nach-prompten", also die erste Version mit weiteren Anfragen zu präzisieren – um einen Factcheck bitten könne.

Und - wohl verblüffendster Praxistipp des Abends: "Sagen Sie der KI, dass die Anfrage für Sie von großer Wichtigkeit ist, indem Sie etwa in den Prompt schreiben: 'Das ist wichtig für meine Karriere!' Forschungen zeigen, dass sich die KI dann noch mehr ins Zeug legt!"