Im Driveline Technology Centre (DTC) von Castrol in Hamburg gaben Experten kürzlich einen Einblick in EV-Schmierstoffe und -flüssigkeiten. Das Thema sei nicht trivial, denn in einem E-Auto würden Geräusche ganz anders wahrgenommen, was wiederum Auswirkungen auf die Produkt-entwicklung habe, erklärte Matthias Donner, Vice President Advanced Mobility & Industrial Products bei Castrol.
Seit etwa fünf bis sieben Jahren verlagere sich der Schwerpunkt der Entwicklungstätigkeiten von Castrol in Hamburg schrittweise vom Verbrenner zum batterieelektrischen Fahrzeug. „Wir können hier alles anbieten, was der Fahrzeughersteller braucht. Wir bieten alle Prüfstandsmöglichkeiten, zum Beispiel für Lager oder Zahnräder“, betonte Donner.
Bei Getriebeschmierstoffen für E-Fahrzeuge stelle Castrol bereits heute die Erstbefüllung für drei der vier großen OEM bereit, ergänzte Daniel -Knoblauch, Expert Team Leader Advanced Electrification OEM Liasion. In Hamburg hat Castrol auch die neueste Innovation, die Castrol ON EV Wet Transmission Fluids, für den Einsatz in Antriebssträngen mit nasslaufenden Elektromotoren vorgestellt. Bereits 2022 wurden EV-Getriebeflüssigkeiten für Antriebsstränge mit trockenlaufenden Elektromotoren im Ersatzteilmarkt eingeführt. „Wir versuchen, ein Produkt für viele Anwendungen bzw. Fabrikate anzubieten. Das Werkstattgeschäft ist nach wie vor da“, hielt Donner fest.
In der Entwicklung von Getriebeflüssigkeiten wird aktuell auf Effizienz, Nachhaltigkeit und Integration fokussiert. Berücksichtigt werden müssten auch die verschiedenen Architekturen, die bei E-Autos zur Anwendung kommen, unterstrich Thomas Hellwig, Expert Team Leader PD Driveline & EV Transmission Fluids. Im Rahmen der 2-in-1-Architektur gibt es zwischen E-Motor und Getriebe keine Zwischendichtung mehr, es kommt das gleiche Öl zur Anwendung.
Einen weiteren Schwerpunkt von Castrol in Hamburg bilden Thermomanagementflüssigkeiten. Diese werden in einem eigenen Artikel in dieser Ausgabe behandelt.