Jürgen Roth, der sich seit über zehn Jahren mit alternativen Kraftstoffen beschäftigt, kritisiert bei der Eröffnung der eKKon die europäische Politik: „Wenn man eine CO₂-neutrale Zukunft will, muss man technologieoffen sein. Europa hat nicht ausreichend gehandelt – jetzt zahlen wir die Rechnung.“ Die Änderung der Regularien, von der Anrechenbarkeit von E-Fuels bis zu Vorgaben hinsichtlich der Verwendung des Stroms sowie des CO2 für die Produktion, wird an den beiden Konferenztagen in der Wiener Wirtschaftskammer immer wieder gefordert.
Weitgehend einige ist man sich auch, dass der Elektroantrieb im Pkw dominieren wird, teilweise im Schwerverkehr, im Bereich der Land- und Baumaschinen, vor allem aber in Luft- und Schifffahrt würden aber flüssige Kraftstoffe weiterhin die Hauptrolle spielen.
Herausforderungen sind – in Kombination mit den Regularien – die Finanzierung und in weiterer Folge der Aufbau der Anlagen. So sind – laut Corentin Prié von Porsche Consulting – bislang nur 6% der 300 geplanten Anlagen finanziert, der Großteil davon in China. Ähnlich sieht die Situation beim grünen Wasserstoff aus, wie Jürgen Rechberger von AVL berichtet. Dabei hat AVL ein neues Verfahren entwickelt, das nun in eine Testanlange münden soll und deutlich energieeffiziente arbeitet. Das Problem seien derzeit die zu hohen Kosten der Anlagen, so Rechberger.
Von den derzeit geplanten Projekte handelt es sich überwiegend um eMethanol-Produktionen, daraus könne in Raffinerien verschiedene Kraftstoffe hergestellt werden.
Über die Notwendigkeit von eFuels für einen erfolgreichen Klimaschutz herrschte bei den Vortragenden keine Zweifel. „Damit Österreich und Europa beim Thema eFuels nicht den Anschluss verlieren, müssen wir jetzt die Weichen stellen“, so Jürgen Roth.
Weitere Berichte und Details über die eKKon werden wir in AUTO Information 2790 veröffentlichen, die am 3. Oktober erscheint.