Heuer ist Mazda wieder auf Platz 1 bei den mittelgroßen Marken. Haben Sie mit diesem Ergebnis gerechnet?
Heider: Man weiß nie, wie die anderen Marken bewertet werden: Aber ich hatte in den vergangenen Monaten das Gefühl einer guten Zusammenarbeit und mir dieses Ergebnis erhofft.
Allerdings ist die Bewertung von 7,61 auf 7,30 gesunken. Kommt die niedrigere Zufriedenheit überraschend?
Heider: Da wir einige Herausforderungen zu lösen hatten, ist das Ergebnis nicht überraschend, es hätte eventuell sogar schlechter ausfallen können: Es gab Wechsel im Führungsmanagement, Positionen waren teilweise unbesetzt. Das waren die Händler nicht gewohnt, und die neuen Strukturen mussten sich erst finden.
Bei den Neuwagen erwarten sich 25 Prozent der Händler steigende Zahlen, 20 befürchten sinkende Zahlen für die kommenden 12 Monate. Wie ist das erklärbar?
Heider: Der Mazda 2 ist ausgelaufen, beim CX-5 gab es eine große Lücke: Doch wir haben den Vorverkauf bei diesem Volumenmodell schon gestartet. Abseits der Zahlen ist die Stimmung im Handel sehr gut, da wir den Mazda6e mit großen Events eingeführt haben. Wir sind froh, dass der Verkauf anläuft. Und ein Viertel des Netzes hat die Verkäufe auch heuer gesteigert.
Im Gebrauchtwagen-Bereich ist Mazda Letzter: Nur 10 Prozent der Händler erwarten ein Plus, hingegen 25 ein Minus.
Heider: Da gibt es 3 Punkte: Wenn viele Händler kein gutes Neuwagengeschäft erwarten, ist logisch, dass das auch für Gebrauchtwagen gilt. Außerdem drehen sich unsere Fahrzeuge sehr schnell, es gibt leider zu wenige davon. Und drittens stand das Gebrauchtwagengeschäft bisher nicht so in unserem Fokus, doch wir starten 2026 mit einem neuen Programm.
55 Prozent befürchten eine sinkende Umsatzrendite. Warum?
Heider: Das ergibt sich aus dem sinkenden Absatz, aber genau da setzen wir an: Wir wollen das Volumen wieder stabilisieren bzw. schrittweise steigern und die Gebrauchtwagen optimieren, dann steigt auch der Umsatz wieder. Mit 3,5 Prozent im Jahr 2021, 3,7 Prozent im Jahr 2022 und 2,7 Prozent im Jahr 2023 liegt die Rendite der Mazda-Händler noch immer über dem österreichischen Schnitt. Und die Service-Loyalität ist sehr hoch!
Bester unter allen 25 Marken ist Mazda, wenn es um die Lieferfähigkeit und Liefertreue des Importeurs für Neuwagen geht, und bei der Einhaltung von Zahlungsverpflichtungen.
Heider: Es freut mich, dass wir die Fahrzeuge fristgerecht liefern. Wenn es in der Lieferkette durch weltpolitische Ereignisse zu Problemen kommt, ist Transparenz entscheidend, denn dann muss man dem Kunden sagen, dass die Fahrzeuge 60 statt 45 Tage unterwegs sind. Und dass wir auch die Boni fristgerecht auszahlen, ist entscheidend, da es für die Händler ja um viel Geld geht. Hier freue ich mich auch über die gute Benotung beim Margen- und Bonussystem bei Neuwagen.
Im partnerschaftlichen Kontakt und bei der Hilfestellung des Importeurs gab es auch heuer wieder gute Noten …
Heider: Das spiegelt unsere Kernwerte wider, da wir fair mit unseren Händlern umgehen. Wenn wir die echte Partnerschaft vorantreiben, heißt das aber nicht, dass wir nicht auch kontrovers diskutieren. Ich höre mir die Meinungen der Händler immer gern an, da sie ein feines Gespür haben. Da ich 77 von 79 Standorten selbst gesehen habe, habe ich auch ein klares Bild vor Augen.
Unterdurchschnittlich bewertet wurde die Attraktivität von Marke und Fahrzeugen, die Zukunftsfähigkeit der Marke und die Strategie des Importeurs zu alternativen Antrieben.
Heider: Wir verfolgen bewusst den Multi-Solutions-Ansatz für eine breite Kundenbasis. Mit dem Mazda6e setzen wir nun ein starkes Zeichen in puncto E-Mobilität. Darüber hinaus arbeiten wir an einer eigenen E-Plattform. Ab 2027/28 sind wir bereit.
Schlechte Noten gab es auch für die Lieferfähigkeit von Teilen: eine Folge des Wechsels von Klagenfurt nach Salzburg?
Heider: Der Wechsel war am 1. November 2024 und am Anfang hat es etwas geruckelt. Doch wir haben die größten Probleme schnell in den Griff bekommen. Es gibt Dinge, die wir noch verbessern müssen, aber auch das werden wir schaffen.
