A&W: Wie sieht die aktuelle Entwicklung im Fuhrpark-Leasing aus?
Dipl.-Ing. Renato Eggner: Die Entwicklung ist sehr positiv, wir haben sehr, sehr gute Abschlüsse und in der Branche deutlich gestiegene Volumina mit Plus 30 Prozent von 2022 auf 2023. Es sieht darüber hinaus so aus, als würde sich der Trend heuer fortsetzen.
Worauf führen Sie das hohe Wachstum zurück?
Eggner: Es gibt 2 wesentliche Gründe: Zum einen haben sich 2023 die Lieferengpässe aufgelöst und resultieren in hohen Neufinanzierungsvolumina. Zum zweiten bringt der wachsende Anteil an E-Fahrzeugen einen höheren Full-Service-Anteil. Der Restwert ist ein sehr großes Thema, hier herrscht große Unsicherheit.
Was sind die Argumente für Full-Service-Leasing
Eggner: Der Unternehmer kann die Kosten glätten, das ist der wichtigste Punkt, der durch die deutlich höheren Anschaffungskosten bei der E-Mobilität noch stärker geworden ist. Das Fahrzeug wird damit aus dem laufenden Betriebsergebnis finanziert. Die Kosten leicht budgetierbar zu machen, ist grundsätzlich das Thema. Planbarkeit zu realisieren und -Risiko rauszunehmen, ist entscheidend,
Was ist der Vorteil für das Autohaus?
Eggner: Es ist über den Fuhrparkmanager sichergestellt, dass alle vom Hersteller vorgeschriebenen Service- und Wartungsarbeiten in einer autorisierten Werkstätte gemacht werden. Die Autohäuser erhalten also die Aufträge und haben dann später beim Gebrauchtwagenankauf die Sicherheit, dass die Fahrzeuge ordnungsgemäß und lückenlos gewartet sind. Die Dienstwagen-Fahrer sind ja angehalten, alle Wartungen und Reparaturen durchführen zu lassen.Nicht zuletzt muss die Werkstätte nicht über Kosten, Preise und Reparaturaufträge diskutieren, wie das vielleicht beim Privatkunden der Fall ist. Hier sitzt man mit dem Fuhrparkmanager einem Profi gegenüber, mit dem man sachlich reden kann.
Was ist in der Zusammenarbeit mit den Kfz-Betrieben wichtig?
Eggner: Bei den Kosten müssen wir sehr exakt und streng sein. Aber noch viel wichtiger ist das Arbeiten im Sinne unseres Kunden: rasche und schnelle Durchläufe, wenig (Zeit-)Aufwand für Abgabe, Ersatzfahrzeug-Übernahme usw. Die Arbeiten sind in der Regel vorangemeldet, es darf also keine Bürokratie für Unterlagen, Formulare und dergleichen geben. Es ist wichtig, diese Unterbrechungszeit für den Dienstwagen-Fahrer so gering wie möglich zu halten.
Wie sieht die weitere Entwicklung aus?
Eggner: Wir glauben, dass die Auslagerung in Form von Fuhrparkleasing bzw. Full-Service-Leasing noch weiter zunehmen wird. Der Trend geht zu sicheren, planbaren Kosten.