Die Robert Bosch GmbH hat seinen Umsatz und Ertrag 2023 gesteigert. Der Umsatz stieg auf 91,6 Milliarden Euro und damit um 3,8 Prozent - wechselkursbereinigt ein Plus von 8 Prozent. Damit ist die Bosch-Gruppe weiterhin auf Kurs, wie Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bosch, erklärt: „Wir haben im Geschäftsjahr 2023 unsere wirtschaftlichen Ziele erreicht und in einer Reihe von Geschäftsfeldern unserer Marktposition gestärkt.“

Die operative EBIT-Rendite liegt mit 5,3 Prozent einen Prozentpunkt über dem Vorjahr und damit über den Erwartungen, aber weiter unter der langfristigen Zielrendite von mindestens 7 Prozent. Diese will Bosch 2026 erreichen. „Eine hohe Ertrags- und Finanzkraft ist notwendig, um unsere Wachstumsziele möglichst selbst zu finanzieren“, erklärt Markus Forschner, Geschäftsführer und Finanzchef von Bosch.

Im Bereich „Mobility“ stieg der Umsatz um 6,9 Prozent auf 56,2 Milliarden Euro, wechselkursbereinigt um 10,9 Prozent. Die weltweiter Fahrzeugproduktion erhöhte sich dabei mit einem Zuwachs von mehr als 10 Prozent auf 93 Millionen Einheiten und damit deutlich stärker als erwartet, wie Forschner sagt und ergänzt: „Die Auflösung der Halbleiterengpässe sorgten 2023 für einen Schub.“

Bosch: Neuer Geschäftsbereich „Mobility“ 
Die „größte Reorganisation der Firmengeschichte“ half Bosch im vergangenen Jahr, im Kerngeschäft als Automobilzulieferer gute Zahlen zu erwirtschaften. Der neue Geschäftssektor „Mobility“ fasst Software, Halbleiter und Fahrzeugrechner unter einem Dach zusammen.

Für Stefan Hartung gibt es 2 Beispiele, welche Chancen im Markt stecken: „Allein in diesem Jahr laufen bei uns 30 Serieprojekte für Elektrofahrzeuge an. Die E-Mobilität kommt – die Frage ist nur, wie schnell in den verschiedenen Regionen der Welt. Das zweite Beispiel ist der Schub beim Thema Fahrdynamik-Technologie. Mit neuen und redundanten Bremssystemen, zugeschnitten besonders auf das elektrifizierte und automatisierte Fahren, wachsen wir jährlich um 10% - deutlich stärker als der Markt.“

Ausblick auf 2024: „Kaum konjunktureller Rückenwind“
Für das laufende Jahr ist die Prognose sehr ambitioniert, wie Finanzchef Forschner erklärt: „Wir können 2024 keinen konjunkturellen Rückenwind erwarten. Im Gegenteil. Für 2024 gehen wir davon aus, dass die globale Wirtschaftsleistung nur mit 2,3 Prozent wachsen wird – langsamer als im Vorjahr.“ An den Zahlen für das erste Quartal 2024 zeigt sich, wie anspruchsvoll dieses Jahr für Bosch werden wird, so Forschner.

Denn der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp 1 Prozent zurückgegangen, wechselkursbereinigt legte Bosch um knapp 3 Prozent zu. „Daran wird deutlich, dass der Umsatzanstieg um 5 bis 7 Prozent, wie wir ihn geplant haben, sehr ambitioniert ist.“

Damit es 2024 doch besser lauft als es aktuell aussieht, soll vor allem auch Boschs neue „Vehicle Motion Management“ (VMM) einen Schub bringen. Diese Systemlösung, die künftig alle Fahrzeugbewegungen koordiniert, indem es Bremse, Lenkung, Antrieb und Dämpfung ansteuert, soll noch in diesem Jahr in einem ersten Auftrag in Serie gehen.