Dass die Porsche Holding Salzburg alljährlich wenige Tage vor Weihnachten zu einem Rückblick auf das Geschäftsjahr lädt und gleichzeitig einen Ausblick auf die kommenden Monate gibt, hat schon Tradition. Auch diesmal war das so: Das Unternehmen, das weltweit in 29 Ländern im Groß- bzw. Einzelhandel aktiv ist, wird (so die Hochrechnung von Mitte Dezember) das Jahr 2023 mit 741.290 Neuwagen und 213.922 Gebrauchtfahrzeugen abschließen, das ist ein Plus von 13,0 bzw. 12,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Größere Akquisitionen (also die Hinzunahme neuer Länder oder größerer Händlergruppen) blieben im Gegensatz zu den Vorjahren aus.


Doch wie sieht Dr. Hans Peter Schützinger, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding Salzburg, die aktuelle Situation? „Man glaubt, dass jedes Jahr das schwierigste sein wird. Und wenn es dann zu Ende geht, sieht man, dass es eigentlich eh nicht so schlecht war.“ Das könne man, so Schützinger, auch über 2023 sagen. Daher ist Schützinger – wenn auch verhalten – optimistisch, was die Aussicht für 2024 betrifft: „Das Glas ist halb voll, nicht halb leer.“
Zurück zur aktuellen Situation mit hoher Inflation, hohen Lohnabschlüssen, Kostensteigerungen an allen Orten. „Natürlich macht uns das zu schaffen: Wenn 75 Prozent der Autos finanziert werden und die Zinsen von 4 auf 7 Prozent steigen, spüren das die Kunden“, sagt Schützinger.
Und dennoch: In Österreich bilanziert der Importeur der Marken VW, Skoda, Seat, Cupra, Audi und Porsche für 2023 bei den Pkws mit dem höchsten Marktanteil aller Zeiten (39,7 Prozent nach 37,2 Prozent im Jahr 2022). Und das, obwohl die Hauptmarke VW weiterhin etwas schwächelt: Dafür sprangen andere Marken in die Bresche.
Doch was sind die Pläne für 2024? Im 1. Halbjahr will man den noch immer relativ hohen Auftragsbestand in Österreich von rund 40.000 Fahrzeugen quer über alle Marken abbauen, für das 2. Halbjahr hofft man auf eine wirtschaftliche Besserung, etwa durch eine Zinssenkung.

Dann will die Porsche Holding den Neuwagenabsatz (auch mit neuen Modellen und Incentives) ankurbeln. Schützinger schätzt, dass der Neuwagenmarkt in Österreich im Jahr 2024 in etwa mit dem gleichen Ergebnis enden wird wie 2023 – also mit 240.000 Einheiten. „Eine Rückkehr zu den 300.000 Fahrzeugen früherer Jahre wird es wohl so rasch nicht geben“, prognostiziert er.
Dass die Zahl der Händler weltweit leicht (von 531 auf 527) gesunken ist, die Zahl der Mitarbeiter (von 34.863 auf 36.076) jedoch zugenommen hat, ist laut Schützinger eine Folge der Konzentration auf -größere Standorte in Ballungszentren. „In Österreich wird die Porsche Inter Auto nichts mehr kaufen. Wir glauben eher, dass sich die privaten Händler zu größeren Unternehmen formieren werden. Doch das ist nicht von uns oktroyiert, sondern die Händler agieren von sich aus unternehmerisch“, sagt Schützinger.

Übrigens: Neue Länder, die die Porsche Holding früher quasi im Jahrestakt „gesammelt“ hat, sind für das Salzburger Unternehmen vorerst nicht in Sicht.