Entwickler und erbauer der vollelektrischen Plattform ist die schwedische Firma Candela Technology AB, die auf Schiffsbau mit so genannter Hydrofoil-Technik spezialisiert ist. Dabei wird der Schiffsrumpf von Tragflügeln aus dem Wasser gehoben, was die Reibung senkt und so beispielsweise im Segelsport höhere Geschwindigkeiten ermöglicht.
Beim Candela P-12 ist dieses Prinzip dafür verantwortlich, dass das Schiff mit einem Akku von 252 kWh eine Reichweite von bis zu 50 nautischen Meilen (92,6 Kilometer) erreicht und dabei je nach Konfiguration bis zu 30 Passagiere transportieren kann. Das Laden erfolgt mit bis zu 175 kW DC.
Wie die Erbauer vorrechnen, sei das Wasserfahrzeug kostenmäßig im Bereich von Verbrenner-Pendants, es soll 1,7 Millionen Euro pro Stück kosten. Die Kosten für die Fahrenergie sollen bis zu 90 Prozent niedriger liegen als bei dieselbetriebenen Fähren. Pro Passagierkilometer sollen die Kosten gegenüber heute eingesetzten Wasserfahrzeugen um 50 Prozent reduziert werden können.
Ab 2024 soll das Candela P-12 im Linienverkehr der schwedischen Hauptstadt Stockholm auf einer Fährlinie zwischen Ekerö und dem Zentrum Stockholms zum Einsatz kommen. Da bei der Hydrofoil-Technik deutlich weniger Wellen anfallen, dürfen die E-Fähren schneller fahren als Dieselschiffe, was die Reisezeit von 55 auf 25 Minuten reduziert. Ab 18 Knoten (33 km/h) hebt sich das Boot aus dem Wasser, die Höchstgeschwindigkeit des P-12 liegt bei 25 Knoten - in Landrattentempo: 46,3 km/h.