A&W: Mazda war schon zweimal Gesamtsieger, war voriges Jahr Zweiter und liegt heuer auf Rang 3 aller Marken, ex aequo mit Hyundai. Wie ist es zu erklären, dass Sie fast immer auf dem Stockerl stehen?
Heimo Egger: Zuallererst ein Dank an unsere Händler, die dafür sorgen, dass wir über Jahre unsere konstant guten Ergebnisse halten. Auch wenn der Wert heuer ganz leicht zurückgegangen ist, ist er immer noch der drittbeste der vergangenen sechs Jahre. Es ist ein guter Anhaltspunkt, um zu schauen, wie es unsere Kunden, die Händler, sehen. Platz 1 bei den „Mittelgroßen Marken“ ist eine schöne Auszeichnung.
Wenn es um den persönlichen Kontakt zu den Verantwortlichen des Importeurs geht oder um den Einbezug der Händler bei Entscheidungen des Importeurs bzw. die Vorgehensweise zur Vereinbarung der Jahresziele, ist Mazda regelmäßig weit vorne, so auch heuer.
Egger: Die Kommunikation mit den Händlern läuft auf verschiedenen Ebenen, mit regionalen Händlerkonferenzen mindestens zweimal pro Jahr und einer nationalen Konferenz einmal pro Jahr. Ich freue mich auch immer, wenn ich selbst in einem Betrieb bin, um die Erfolgsgeschichten zu hören und vom Verkäufer, Kundendienstberater oder Geschäftsführer unmittelbares Feedback zu bekommen. Das M von Mazda steht auch für menschlich.
Wie läuft es bei Mazda, was die Erreichbarkeit der Zielvorgaben betrifft, ab?
Egger: Die Ziele für Neuwagen und Ersatzteile werden früh und transparent kommuniziert: Bei der Händlertagung Anfang Oktober wurde gesagt, welches Ziel Mazda für 2024 anstrebt, dann starten möglichst früh die Gespräche mit jedem Händler, sodass wir im Dezember fertig sind. Dann kommt man zu bestimmten Annahmen: Wenn sich diese ändern, passen wir das Ziel an. Das ist fair bei einer Partnerschaft.
Beim Intrabrand-Wettbewerb sagen 50 Prozent der Händler, dass dieser intensiv sei. 35 Prozent meinen, dass er mittel sei und 15 Prozent nennen ihn gering. Ist das Händlernetz von Mazda in manchen Gebieten zu dicht?
Egger: Im Vorjahr war der grüne Balken noch bei 5, heuer sind es 15 Prozent. Es ist schwer, daraus Schlüsse zu ziehen. Die Wahrheit wird wohl in der Mitte liegen. Ich würde auch nicht sagen, dass es jetzt – nach 2 Jahren der Lieferkrise und einem beschränkten Angebot – einen Preiskampf gibt. Und die Umsatzrendite ist bei den Mazda-Händlern überdurchschnittlich. Auch weil der CX-60, der in einer ganz anderen Preiskategorie ist, heuer unser bestverkauftes Modell ist. Das wirkt sich gut auf die Erträge der Händler aus.
Summiert man alle Basiskriterien im After Sales, entscheidet Mazda diesen Bereich in seiner Gruppe relativ klar für sich.
Egger: Unsere Serviceloyalität ist im Europa-Ranking top. Über 60 Prozent des Fuhrparks bis 10 Jahre kommen zum Service, das ist schon bemerkenswert.
Nummer 1 aller Marken ist Mazda bei der Garantie-und Gewährleistungsabwicklung bei Neuwagen.
Egger: Da waren wir schon 2022 die Besten in unserer Gruppe. Dass dieser Wert jetzt weiter gestiegen ist, liegt eindeutig an der 6-Jahres-Garantie, die seit 1. Jänner 2022 gilt.
Den Händlern gefallen offenbar auch ihre Schauräume, denn Mazda ist Spitzenreiter beim Storekonzept für Erlebnisqualität und Atmosphäre im Autohaus.
Egger: Dabei haben wir hier gar nichts geändert, denn unser CI-Konzept ist schon einige Jahre alt. Aber vielleicht ist gerade das der Grund: Das Konzept kommt an und hat ein stimmiges Bild.
Nachholbedarf gibt es nach Meinung der Händler bei den alternativen Antrieben.
Egger: Wenn Elektroautos als Alternative gesehen werden, so werden wir ab 2025 stärker durchstarten. Das ist zwar schon kommuniziert, aber vielleicht noch nicht bei allen Händlern angekommen. Wir haben eben andere Innovationen wie den extrem sparsamen 6-Zylinder-Diesel oder den Wankelmotor als Reichweitenverlängerer beim MX-30 REV. Dass wir in der Spezialauswertung ganz hinten sind, überrascht mich. Die Perspektive zu mehr E-Autos habe ich schon erklärt. Derzeit haben wir nur den MX-30, der in sich ein schlüssiges Auto ist, aber mit Beschränkungen bei der Reichweite, sodass wir stückzahlmäßig nicht durchstarten konnten. Da haben sich alle subjektiv mehr erwartet. Aber wenn man sich das Gesamtergebnis anschaut, wo wir Dritter sind, ist es die Summe aller Kleinigkeiten, die unsere Händler begeistert. Entscheidend sind auch die Mitarbeiter: Ein gutes Team in allen Fachbereichen, das macht es im Detail aus.