A&W: Bei Toyota ging es von Rang 22 im Jahr 2019 über die Plätze 20 (2020) und 17 (2021) bis zu Platz 14 im Vorjahr. Heuer ist Toyota Sechster. Sind Sie überrascht?
Holger Nelsbach: In einer Phase, wo sich so viel verändert, ist das besonders schön. Es sind Dinge dabei, die man erwarten konnte, aber es gibt auch positive Überraschungen. Der ständige Austausch mit den Händlern hat Wirkung gezeigt. Aber ohne die Grundlagenarbeit von Heiko Twellmann und seinem Team seit 2019 wären wir nicht da, wo wir heute stehen.

Toyota ist aufgrund der höheren Marktanteile nun wieder bei den mittelgroßen Marken und liegt auf Rang 2 hinter Mazda. Ist Platz 1 das nächste Ziel?
Nelsbach: Die Entwicklung der Zufriedenheit steht  in großem Einklang mit der Entwicklung des Verkaufsvolumens. Wir entwickeln uns gemeinsam nach vorne. Wir freuen uns über den 2. Platz, aber wenn es gelingt, im Volumen und in der Qualität weiterzuwachsen, wäre eine weitere positive Entwicklung der Händlerrendite und der Zufriedenheit möglich.

Eine ganz besondere Zahl erreicht Toyota bei der Weiterempfehlungsbereitschaft der Fahrzeuge: Einen Wert von 100 schaffte noch keine andere Marke.
Nelsbach: Ein riesengroßes Dankeschön an Toyota auf globaler Ebene, wo phantastische Autos produziert werden. Man hat die richtige Technologie zum richtigen Zeitpunkt. Und wir sind noch lange nicht am Ende, denn wir wissen, was auf uns zukommt. Als nächste Autos der C-HR, den man schon reservieren kann, und 2024 der Land Cruiser.

Eine der insgesamt 6 Bestmarken unter allen 27 Herstellern erreichte Toyota bei der Zusammenarbeit mit den Finanz- und Versicherungssparten des Importeurs.
Nelsbach: Das freut mich ganz besonders: Denn den Finanz- und den Versicherungsbereich gibt es bei uns noch keine 3 Jahre. In dieser Zeit ist es uns offensichtlich gelungen, eine gute Zusammenarbeit und ein gutes Service anzubieten. Ich habe einen großen Respekt vor den Händlern, von denen wir eine enorme Veränderungsbereitschaft, gepaart mit einer hohen Geschwindigkeit, eingefordert haben. Das wird jetzt offenbar verstanden und wertgeschätzt.

Platz 1 gibt es auch für die Gebrauchtwagen-Garantie des Importeurs.
Nelsbach: Die Einführung der 10-Jahres-Relax-Garantie hat das Gebrauchtwagen-Geschäft befeuert. Dabei gibt es Relax erst seit 2 ½ Jahren: Dieses Thema wurde von den Händlern mit offenen Armen empfangen, weil es einen enormen Mehrwert für die Kunden hat, auch wenn sie das Service einmal nicht bei einem Toyota-Werkstätte gemacht haben, aber jetzt wieder dorthin zurückkehren. Diese Rückgewinnungsquote füllt die Werkstätten ganz klar auf. 

Glücklich sind die Händler auch mit der Zukunftsfähigkeit der Herstellermarke, auch hier gibt es Rang 1 unter allen Marken.
Nelsbach: Der Glaube an unsere Wachstumsstrategie ist tief verankert. Das zeigt auch, dass die Ausrichtung von Toyota, also die Multipath-Strategie, richtig ist, nämlich verschiedene Technologien nebeneinander zu entwickeln: Hybrid, Plug-in, Elektro, Wasserstoff.

Mit einem Wert von -16 liegt die Weiterempfehlungsbereitschaft der Toyota-Partner für den Händlervertrag im oberen Mittelfeld, aber doch deutlich hinter anderen japanischen Marken wie zum Beispiel Mitsubishi, Suzuki, Honda oder Mazda. Was sind die Gründe?
Nelsbach: Momentan ist dieses Thema bei den Händlern Top of Mind. Wir haben 2022 und 2023 mit jedem der knapp 60 Partner in diesem Raum ein mehrstündiges Gespräch geführt, wie es weitergeht, da die Verträge ja Ende 2024 enden. Obwohl das Thema unsere Vertriebsorganisation sehr beschäftigt, ist das eine sehr positive Entwicklung.

Erklärt das auch, dass Toyota bei der Angemessenheit der Händler-Standards ein unterdurchschnittliches Ergebnis erreicht?
Nelsbach: Wir sind mittendrin im Veränderungsprozess und rollen unseren Auftritt neu aus. Das ist mit Investitionen auf Händlerseite verbunden. Denn wir stellen nicht nur die Möbel um, sondern machen das Autohaus zukunftssicher, damit die Toyota-Händler nicht nur für zwei Jahre, sondern langfristig gut aufgestellt sind. 

Doch mit dem Angebot an Elektroautos bzw. bei der Unterstützung durch den Importeur in diesem Bereich gibt es noch Nachholbedarf, denn hier kommt Toyota nur auf Platz 19 von 27 Herstellern. Was will man hier verbessern?
Nelsbach: Wir haben im vergangenen Jahr mit der Einführung des bZ4X den Grundstein gelegt für die Submarke „Beyond Zero“: In den vergangenen Monaten haben wir viel gelernt, und unsere große Offensive in diesem Bereich steht unmittelbar bevor. Wir wollen bei einer wachsenden Nachfrage im Bereich der Elektroautos in die Breite gehen. Das wird der nächste Puzzlestein für unser Wachstum in Österreich sein, da wird sich schon 2024 viel zeigen. Wenn BEV an Relevanz gewinnen, werden wir da sein.