Man sieht es an den Zulassungszahlen: die Loyalität der Kunden ist in Bewegung. Jeden Monat werden mittlerweile mehr Tesla Y als VW Golf verkauft. Kunden steigen rasch auf eine andere Marke um, kaufen online, ohne Verkäufer, der sich intensiv um sie bemüht. Dabei soll die Tesla-Entwicklung nicht weiter frustrieren, sondern aufrütteln und motivieren. Das Geschäft wird nicht einfacher. Während der Kunde sich früher gegenüber der Marke, dem Auto-haus bzw. dem Verkäufer loyal verhalten hat, ist es heute umso schwieriger, den Kunden im Haus zu behalten. Dafür müssen heute alle Stückerl gespielt werden, entweder um den Kunden mit der „Alles aus einer Hand“-Betreuung zu überzeugen oder mit genau einem Vorteil. Es ist nicht vorherzusagen, welche Dienstleistung, welches Produkt den Kunden überzeugt. Aber es ist fast fahrlässig, nicht alle Möglichkeiten anzubieten.

Alles rund ums Auto
Die Finanzierung hat sich nach vielen Jahren breitflächig durchgesetzt, wobei auch hier Kompetenz und Fachwissen sowie – neben der Captive-Bank – auch ein unabhängiger Partner im Boot sein sollte. In Zeiten wachsender Elektromobilität sind es aber auch die Beratung, Betreuung und möglichst auch die Umsetzung in allen Fragen rund ums Laden: von der Ladekarte über die Wallbox bis zur Empfehlung bei der PV-Anlage.
Das derzeit größte Potenzial bieten aber die Versicherung und die Garantie, weil hier nicht nur Zusatzerträge beim Abschluss erzielt werden können, sowohl für den Betrieb wie für den Verkäufer, sondern auch die Werkstatt profitiert. Egal ob Karosserie-Schaden oder technischer Mangel: Die Vermittlung bzw. der Abschluss von Kfz-Versicherungen und von Fahrzeug-Garantien bringen den Kunden zurück in den Kfz-Betrieb und die Werkstätte. Sichere Kundenbindung, Auslastung und entsprechende Erträge garantiert. Die Anbieter sind ebenso bekannt wie empfehlenswert. Diese Möglichkeiten nicht zu nutzen, ist nicht erst mit Einführung des Agentur-vertriebs problematisch.