In der griechischen Hauptstadt fanden sich rund 530 Teilnehmer aus dem D-A-CH-Raum, darunter etwa 60 aus Österreich, zum -Partner-Club-Treffen ein, die neben spannenden Vorträgen auch den Austausch mit anderen Betriebsinhabern auf sich wirken lassen konnten. Naturgemäß spiegelte sich das Trendthema Nachhaltigkeit in den Ausführungen der Experten wider: „Wir sehen in der Nachhaltigkeit einen großen Hebel in den nachgelagerten Ketten“, betonte Jörg Anders, Commercial Director VR D-A-CH, Nordics, UK and Ireland bei AkzoNobel. Denn während die Lackherstellung im Gesamtprozess rund um das Lackieren gerade einmal 2 Prozent der CO2-Emissionen ausmachen würde, ist die Applikation für 64 Prozent verantwortlich. AkzoNobel stellte in Athen passend dazu sein „Sustainable Repair Network“ für zertifizierte nachhaltige Reparaturbetriebe vor. Im Mittelpunkt stünden hier das Messen, Überwachen und Verbessern von Prozessen.
Die Kosten stets im Blick
In den Karosserie- und Lackierbetrieben müsse vor allem die Kostenentwicklung permanent betrachtet werden, unterstrich Armin Dürr, Technical Service Manager D-A-CH. Optimierungspotenzial gebe es zur Genüge – in der Lackierkabine, beim Trocknungsvorgang, bei den Vorbereitungsplätzen, beim Routing, beim Produkteinsatz und in der Mitarbeiterführung. Um die Produktivität in den Betrieben zu erhöhen, setzt AkzoNobel auf die Bausteine Kostenanalyse, Prozessanalyse und Produktauswahl, die auch in das Acoat-Selected-Partnerprogramm 2024 Einzug halten werden. „Die Produkte müssen immer in den jeweiligen Prozess passen“, so Dürr.
Beschäftigte als wertvolles Gut
„Die Mitarbeiter sind fast schon wichtiger als die Kunden“, brachte Andreas Bäurle, Business Consultant PCE D-A-CH, in die Diskussion ein. Durch den demografischen Wandel werde nicht nur das Angebot knapper, auch die Wechselbereitschaft der Beschäftigten nehme zu. Einer Gallup-Umfrage zufolge hätten nur mehr 13 Prozent der Mitarbeiter eine hohe emotionale Bindung zum Unternehmen, 18 Prozent hingegen gar keine. Arbeitgeber müssten ihren Fokus auf Vertrauen, Empathie, Stabilität und Zuversicht legen, mahnte Bäurle.
Mehrbelastung durch teure Energie
Im Rahmen einer Vortragsrunde wies Daniel Kapeller, Country Sales Manager VR Österreich, auf die Energiekostenentwicklung samt CO2-Bepreisung hin. Heimischen Betrieben drohe im Zuge dessen eine Mehrbelastung im fünfstelligen Euro-Bereich. Hinkünftig würden auch die Quellen für Treibhausgasemissionen verstärkt auf den Prüfstand gestellt, für deren Kategorisierung eigne sich besonders das Konzept Scope 1 – 2 – 3, so Kapeller. •