Elf Modelle "gut", ein breites Mittelfeld und drei mit der Bewertung "nicht genügend" – das ist zusammengefasst das Ergebnis des 50. Winterreifentest des ÖAMTC und seinen Partnervereinen. Tatsächlich führte man vor genau 50 Jahren den ersten Reifentest durch. Steffan Kerbl, Reifenexperte des Mobilitätsclubs: "Wir haben uns gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen 32 Modelle angesehen, jeweils 16 aus den verbreiteten Dimensionen 205/60 R16 92H und 225/45 R17 91H. Das Fazit: Nur drei fallen durch, elf erreichen die Note 'gut'. Dazu kommen 18 Reifen mit 'befriedigend', zu denen man ebenfalls ohne Bedenken greifen kann, wenn man weiß, worauf man achten muss."
Das bedeutet: Welcher Winterreifen die beste Wahl ist, hängt mehr denn je vom persönlichen Fahrprofil ab. Viele Modelle können als echte Allrounder bezeichnet werden, die sich in keiner Disziplin echte Patzer erlauben. "Ab und an gibt es aber dennoch den klassischen Zielkonflikt, so zum Beispiel beim Austone Athena SP-901, der auf winterlicher Fahrbahn der Beste unter den 205ern ist. Im Gegenzug ist er bei trockenen Verhältnissen nur 'genügend' und besonders schwach bei Nässe, was zu einem 'nicht genügend' in der Gesamtwertung führt", so Kerbl weiter. Auch der Kormoran Snow bei den 225ern ist ähnlich beschlagen: Top bei tiefwinterlichen Verhältnissen, stark in der Umweltbilanz – aber schwach im Trockenen und "nicht genügend" bei Nässe. Das krasse Gegenteil bei den Eigenschaften ist der Lassa Snoways 4 in der 205er-Dimension: Kaum Probleme auf nasser und trockener Fahrbahn, dafür sehr schwaches Handling auf Schnee – auch hier ist ein "nicht genügend" die Folge.
Positives Fazit
Dennoch kann die Auswertung der beliebten Dimension für Mittelklasse-SUV als durchaus positiv gesehen werden. Kerbl: "Sieben der 16 Kandidaten schaffen die Gesamtnote 'gut', vier davon überzeugen in beiden Hauptkriterien, also sowohl in der Fahrsicherheit als auch in der Umweltbilanz." Der Rest obliegt dann den persönlichen Anforderungen: Hoher Fahrkomfort und gute Performance auf trockener Strecke bieten die Modelle von Dunlop und Michelin. Herausragende Eigenschaften auf Schneefahrbahn liefert hingegen der Reifen von Hankook.
Diese teilweise etwas einseitige Auslegung der Probanden sorgt auch dafür, dass gleich sieben Modelle bei den 205ern nur mit einem "befriedigend" abschließen: Alle weisen sie Schwächen in mindestens einem Sicherheitskriterium auf. "Wer sich für eines dieser Modelle interessiert, sollte genau überlegen, bei welchen Verhältnissen er hauptsächlich unterwegs ist. Die Bedingungen in unseren Breiten sprechen aber in der Regel für einen Reifen, der besonders auf nasser Straße gut funktioniert", meint Kerbl.
Breites Mittelfeld
Das Phänomen des breiten Mittelfelds, die allesamt ihre Vor- und Nachteile haben, zeigt sich auch bei den 225er-Pneus „So ist unter den vier besten Modellen beispielsweise der Continental WinterContact TS870 sowohl in der Umweltbilanz als auch in der Sicherheit auf hohem Niveau, während der Alpin 6 von Michelin bei der Fahrsicherheit etwas schwächer, hinsichtlich Umweltbilanz etwas stärker ist. Beim Goodyear UltraGrip Performance + ist hingegen die Laufleistung eine kleine Achillesferse, dafür überzeugt er hinsichtlich Kraftstoff-Verbrauch. Der Dunlop Winter Sport 5 leistet sich schließlich leichte Schwächen in der Fahrsicherheit, ist aber hinsichtlich Laufleistung einer der besten."
Besagtes Mittelfeld umfasst bei dieser Reifendimension indes gleich elf Kandidaten. Kerbl: „Als Faustregel gilt: Schwächen in einer Kategorie werden meist durch Stärken in einer anderen aufgehoben, wobei die Unterschiede in der Regel nicht allzu groß sind. So haben beispielsweise die Modelle von Semperit und Hankook leichte Schwächen auf winterlicher bzw. trockener Fahrbahn, schneiden dafür aber in der Umweltbilanz gut ab." Ähnlich ist es bei allen anderen mit "befriedigend" bewerteten Reifen, wobei es auch welche gibt, die in zwei Kriterien ähnlich gut (oder schwach sind) und nirgendwo besonders herausstechen.
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