Gerd Bernd Lang, Key Account Manager bei Obereder, begrüßte mit Unternehmensberater Michael Holub in der schönen Landschaft der Südsteiermark über 50 Teilnehmer und hochkarätige Vortragende, welche durch die verschiedensten Facetten des Themas führten.

In den Referaten und Diskussionen wurde rasch deutlich, dass es sich gerade bei der innerfamiliären Betriebsweitergabe um ein heikles Thema handelt, das nicht nur fachlich gut vorbereitet und begleitet, sondern auch kommunikativ und emotionell verarbeitet werden muss.

So erzählte der steirische Kfz-Unternehmer Gernot Praßl freimütig von seiner ausgesprochen schwierigen Betriebsübernahme, ausgelöst durch ebenso schwierige familiäre Konstellation. Praßl hat sich u.a. durch einen Lehrgang Automotive MBA an der FH Kufstein-Tirol auf seine Unternehmerrolle vorbereitet.

Einer seiner dortigen Lehrer, Prof. (FH) DDr. Mario Situm, MBA, führte aus, dass derzeit über 50.000 Familienunternehmen in Österreich nach einem Nachfolger suchen, davon würde bereits fast die Hälfte eine familien-externe Weitergabe in Betracht ziehen. „Betriebsübergaben an die Nachkommen scheitern mit zunehmender Generation deutlich öfter“, so Situm weiter, bei der Übergabe von der dritten auf die vierte Generation liege die Misserfolgsquote bei 85 Prozent.

Spezialthema in der Weiterbildung
Bildungsinstitute haben die Brisanz des Themas längst erkannt. Das IfM – Institut für Management GmbH in Salzburg etwa bietet für Inhaber und potenzielle Nachfolger einen maßgeschneiderten gemeinsamen Lehrgang zur Betriebsübergabe, deren Planung in der „operativen Hektik“ gern verschoben werde, wie IfM-Geschäftsführer Komm.-Rat Dr. Wolfgang Reiger, CSE, sagte. "Nutzen Sie die Betriebsweitergabe als Chance!", empfahl er.

Gleich mehrere Vorträge befassten sich mit der Unternehmensbewertung und -verwertung bzw. mit Alternativen zur klassischen Weitergabe an einen Nachfolger. So referierte Dr. Klaus Mittermair, MBA, CMC, von der Beratungsfirma KPMG zu Aspekten und verschiedenen Verfahren der Firmenbewertung, bei denen vor allem die zukünftige wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Betriebs im Fokus stehe. Mag. Patrik Adler, LL.M. von JP Immobilien, wies auf die Möglichkeit einer Verwertung der Betriebsimmobilie durch Verkauf oder Vermietung hin. Die schrittweise firmeninterne Weitergabe mittels eines Partner-Modells schlug Christian Zsovinecz von Opinion Leaders Network GmbH vor.

Den rechtlichen Rahmen steckte Rechtsanwalt Dr. Marius Schober, MBA, ab, der in seinem Referat die gesetzlichen Eckpfeiler des Erbrechts und Gestaltungsmöglichkeiten, etwa durch Schenkung und Pflichtteilsverzicht, zusammenfasste. Abgerundet wurde die Vortragsreihe mit einem Referat von Dr. Christian Pesau, GF Arbeitskreis Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung, der die Zukunft der Autobranche unter den Vorzeichen der Mobilitätswende umriss.

Überraschungsgast: "Wirtschafts-Detektivin"
In ihrem Referat „Betrug auf der Spur“ erzählte Überraschungsgast Mag. (FH) Susanne Flöckner, CIA, CFE, aus ihrer Praxis als Betrugsbekämpferin und -investigatorin in Diensten der KPMG Austria. Aus anonymisierten und bekannten Betrugsfällen analysierte sie, wie es zu Betrugsfällen in Unternehmen entsteht, wie Betrüger letztlich entlarvt werden und wie man Betrug verhindern.

Weinverkostung, gemeinsames Dinner und sangesfreudiger Ausklang komplettierten eine weitere gelungene Ausgabe der erfolgreichen Veranstaltungsreihe der Firma Obereder.