In der aktuellen Zeit ist es schwierig, einen Kommentar NICHT mit den Wörtern Transformation oder Veränderung zu beginnen. Denn auch beim Fokus-Thema „Flotten-Business“ in dieser Ausgabe gibt es wieder neue Herausforderungen, aber auch neue Chancen.

Dass das Firmenauto, die Fuhrpark-Kunden volumenstark und wichtig sind, ist nicht neu. Wir haben uns beim Schwerpunkt-Thema aber nicht nur auf die eigentliche Definition des Flotten--Geschäfts, also der Verwaltung von einer größeren Zahl an Fahrzeugen, konzentriert. Denn die Zahl jener Fahrzeugnutzer, welche die Rechnung nicht selbst bezahlen, nimmt weiter zu. Neben der wachsenden Verwaltung von Fuhrparks und Flotten sowie All-in-Leasing (Operating Leasing) werden auch Abo-Lösungen und Sharing--Dienste mehr. Generell werden Flat--Rate-Angebote auch beim Gebrauchtwagen kommen, all diese Fahrzeuge werden damit anders betreut werden (müssen) als der klassische Privatkunde.

Darüber hinaus wird das Thema Nachhaltigkeit zum Fixpunkt im Flotten--Business, auch der Trend zum E-Auto wird bei den Firmen in den nächsten Jahren noch deutlich stärker Fahrt aufnehmen. Schon jetzt gibt es Fuhrparks, wo im Pkw-Bereich nur noch rein elektrische Modelle vom Arbeitgeber erlaubt sind, Tendenz steigend. So berichtet Renato Eggner (Raiffeisen Leasing Fuhrparkmanagement) von erstmals mehr als 50 Prozent E-Anteil bei den Verträgen im 1. Halbjahr 2023. E-Auto ist Mainstream.

Durch diese Flotten-Philosophie werden auch öfter Kunden in den Betrieb kommen, die das E-Firmenauto gar nicht fahren möchten und – mangels Erklärung und Erfahrung – auch negative Erlebnisse haben werden. Hier braucht es mehr denn je den Händler, der sich (hoffentlich) gut mit der E--Mobilität auseinandergesetzt hat und den Fahrer zu einem zufriedenen Nutzer macht, der gerne – auch mit dem Zweitwagen – im Betrieb bleibt. 

Bei allen Herausforderungen, die damit auf die Branche zukommen, hat uns die Recherche für dieses Thema auch positive Erkenntnisse gebracht. „Es wird für die Übergabe und die Erklärung mehr denn je den Händler brauchen“, ist Eggner überzeugt: „Elektronik, Entertainment und vor allem Elektromobilität müssen gut erklärt werden.“ Und Paul Janacek, Leiter Konzern Fuhrpark bei der Österreichischen Post AG, benötigt für die 10.000 Fahrzeuge „flächendeckende“ Betreuung. 

Das ist erfreulich, weil die neuen Vertriebssysteme es leicht ermöglichen, am Händler vorbeizuverkaufen. Ob die Hersteller das tun, hängt von der Geschäftsentwicklung und vom zukünftigen Kundenverhalten ab. Denn: Der Kunde bzw. der Nutzer des Fahrzeuges ist auch der Anwalt des Kfz-Betriebes.

Ob es den Händler und die Werkstätte auch weiterhin in der Flächendeckung braucht, entscheidet der Kunde bzw. beim gemanagten Fahrzeug der Nutzer. Für ihn muss sich der Kfz-Betrieb unersetzlich machen.