Heiße Sommer in vielen Ländern Europas, einige Wochen lang auch in Österreich: Doch wie reagiert ein weltweit tätiger Hersteller von Starterbatterien auf diese Herausforderungen? Was müssen die Händler im Hinblick auf den nahenden Winter beachten? Wir haben mit Franz Märzinger, MBA, dem Vertriebs- und Marketingleiter des Unternehmens aus Linz, ein Interview geführt.
Durch den Einfluss von Hitzewellen sei die Lebensdauer einer Batterie niedriger, sagt Märzinger: „Wobei 5 Jahre im Normalfall noch immer ein guter Richtwert sind.“ Während in der Vergangenheit der Kaltstart-Wert das Maß aller Dinge gewesen sei, müssten die Batteriekonstrukteure von Banner nun dem Klimawandel gerecht werden. „Das heißt, dass genügend Elektrolyt in der Batterie vorhanden sein muss. Außerdem muss man darauf achten, dass die Gitter korrosionsbeständig sind.“

Für Kälte- und Hitzewellen vorbereitet
Banner baue seine Batterien für alle Märkte gleich, erklärt Märzinger: „Früher gab es die sogenannten ,Alpenbatterien‘, die den ärgsten Kältewellen widerstehen. Jetzt müssen sie auch den ärgsten Hitzewellen widerstehen.“ Dies müsse man kommunizieren: „Der Unterschied zwischen Hitze und Kälte ist, dass die Batterien bei Kälte zwar nicht funktionieren, aber nicht kaputt sein müssen. Dennoch werden sie oft ausgetauscht, obwohl man sie nachladen und wieder verwenden könnte. Bei Hitzewellen werden sie geschädigt, doch das führt nicht zum sofortigen Ausfall. Erst 2 bis 4 Monate später ist es soweit, wenn es im Oktober oder November erstmals leichte Minustemperaturen gibt. Dann purzeln die Batterien wie die Fliegen.“ Genau darauf müsse sich der Handel vorbereiten und möglichst früh die Lager befüllen: „Wenn eine Batterie jetzt noch 20 Prozent der normalen Leistung hat, dann reicht das für den Sommer, um ein Auto zu starten. Aber wenn die Temperaturen sinken, ist das zu wenig.“  
In die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien für die Erstausrüstung will Banner nicht einsteigen, weil große Produzenten wie Samsung und einige Autohersteller selbst vertreten sind: „Außerdem gibt es bei diesen Batterien noch keinen Bedarf für den Aftermarket, das wird erst in 3 bis 5 Jahren der Fall sein.“ Doch wenn es einen Markt gebe, sei man vorbereitet, so Märzinger: „Vor allem den Bereich der 12-V-Bordnetzbatterien haben wir da im Fokus.“