Prozessoptimierung ist in aller Munde, die Umsetzung in der Realität dabei nicht so einfach. Das gilt vor allem bei Abläufen, die nicht permanent, sondern nur saisonal erforderlich sind, wie etwa beim Umstecken der Räder. Hier stolpern selbst sehr gut organisierte Betriebe immer wieder in und durch die stressige Saison. „Vorbereitung ist auch beim Reifenservice alles. Das beginnt schon beim Check der Reifen vor der Saison“, sagt Florian Andrä, Spezialist für Werkstattausrüstung bei Würth. Hier müssen die Reifen kontrolliert sowie (bei entsprechendem Auftrag) gewaschen und gewuchtet werden. „Da muss bereits klar sein, ob der Kunde neue Reifen braucht, und deren Anschaffung muss mit dem Besitzer bzw. der Leasingfirma abgeklärt werden“, meint Andrä.

Gute Planung entscheidend
Der Ablauf während der Saison muss gut geplant werden. „Es gibt im Kfz-Betrieb beispielsweise die Möglichkeit, bestimmte Tage nur für den Reifenwechsel zu reservieren, um den normalen Werkstattbetrieb nicht zu stark einzuschränken“, so Andrä. Die Möglichkeiten seien -dabei vielfältig und für jede Werkstatt unterschiedlich, je nach Werkstattausrüstung, Platz und Mitarbeitern. „Wichtig ist, dass man sich über den Prozess und den Weg des Reifens Gedanken macht.“

Zusatzleistungen anbieten
Der Umsteckprozess sollte auch für Zusatzgeschäfte genutzt werden. Andrä: „Achsvermessung, Aufbereitung und Reinigung, Smart-Repair bei Kratzern oder kleinen Beschädigungen, Glasreparatur bei Steinschlägen, Unterbodenschutz sowie Klimaanlagen-Desinfektion sind die Geschäftsfelder, die man im Zuge des Reifenwechsels überprüfen und im-Nachgang anbieten kann.“

Chancen nutzen, wenn Kunde im Haus
Gerade im Bereich des Reifengeschäfts gibt es also mehrere Möglichkeiten für ein Zusatzgeschäft. Ein wesentlicher Faktor ist dabei die Kundenannahme, „wobei es um die Frage geht, wie ich den Besuch für den Kunden vorbereite“. Darauf ist besonders zu achten: die Reifen zu prüfen, wenn nötig auch schon im Vorfeld mit den Kunden abzustimmen, Reifen zu erneuern und eventuell Zusatzumsätze mit Leistungen zu lukrieren, die den Kunden aber auch angeboten werden müssen. Werden diese Dinge angesprochen, ist auch die Erfolgschance für Zusatzdienstleistungen eine sehr große.
„Wenn die Fahrzeuge der Kunden im Haus sind, sollte diese Chance im Zuge des Umsteckprozesses genutzt werden und den Kunden auch mit einem 2. Termin ein Angebot gemacht werden“, empfiehlt Florian Andrä.