Wurde Nachhaltigkeit früher oftmals nur von Umweltschutzorganisationen und einzelnen Unternehmen thematisch aufgegriffen, hat diese längst die politische Ebene erreicht. So sieht etwa der EU Green Deal vor, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Und auch die Wirtschaft ist zunehmend bestrebt, sich zwischen ökologischen und sozialen Grenzen zu bewegen. „Unternehmen müssen gesellschaftlich akzeptiert sein, sonst kann auch das beste Produkt nicht helfen“, sprach Unternehmensberater Tobias Höllbacher die „Macht“ der Konsumenten an. Unternehmen müssten tätig werden: „Das größte Risiko wäre, nichts zu tun“, so Höllbacher. Und die Firmen müssten vor allem eines tun: investieren. Im Zuge der steigenden Nachhaltigkeitsbemühungen sind Betriebe zusehends an rechtliche Vorgaben gebunden, unter anderem an Berichtspflichten zum ökologischen Handeln. Der Berichtspflicht im Rahmen der Corporate Sustainability Reporting Device (CSRD) der EU sind aktuell zwar erst rund 130 Unternehmen in Österreich unterworfen. Das werden rasch mehr werden, denn hier ist eine Ausweitung auf alle haftungsgebundenen Unternehmen vorgesehen. Wer jetzt als kleiner Betrieb meint, das würde ihn nicht tangieren, der irrt: OEMs, Versicherungen und Banken würden sich hinkünftig genau ansehen, wie auch kleinere Firmen Nachhaltigkeitsmaßnahmen umsetzen und dies in Prämien, Zinssätze usw. einfließen lassen. „Wer nicht ökologisch nachhaltig agiert, den wird es in fünf Jahren nicht mehr geben“, mahnte Kerstin Jochinger, Regional Marketing Manager Austria & Central Europe BASF Coatings Services.
Fokus auf erneuerbare Energien und Prozesse
Ein Chemieriese wie BASF zählt naturgemäß zu den energieintensivsten Industrieunternehmen. Im Gegenzug würden 96 Prozent der produzierenden Betriebe in der EU chemische Vorprodukte benötigen, erklärte Harald Pflanzl, Geschäftsführer BASF Österreich. Aus diesem Grund setzt das Unternehmen stark auf erneuerbare Energien, auf effizientere Prozesse und neue, emissionsfreie Technologien. Zentral ist auch die Wiederverwertung von Wertstoffen, bis 2025 will BASF 250.000 Tonnen an erneuerbaren Rohstoffen verwenden. Die chemische Industrie sieht Pflanzl als Lösungsanbieter: „Ohne Chemie kein Green Deal.“ Allerdings müsse auch die Politik aktiv werden: „Wir kämpfen gegen die Überregulierung und die Überbürokratisierung, die wir derzeit in der Europäischen Union beobachten.“
Das Komplettportfolio von BASF umfasst 45.000 Produkte, darunter auch zahlreiche für den Autoreparaturlackmarkt. Effiziente, lufttrocknende Produkte und Möglichkeiten der Digitalisierung, z. B. ressourcenschonende Bestellprozesse oder Cloud-basierte Lösungen, brächten auch den -Karosserie- und Lackierbetrieben Vorteile bei Effizienz und Nachhaltigkeit, unterstrich Christoph Rieser, Geschäftsführer BASF Coatings Services.