Die Monate nach der Umstellung des Nissan--Importeurs von einer National Sales Company zum Privatimporteur unter der Führung von Astara (per 1. März 2022) waren nicht die einfachsten – auch nicht für die Händler. „Es stimmt, dass es bei der Umstellung Probleme beim Bestellsystem gab“, sagt Michael Kujus, Chef des Importeurs. „Dazu kam die Produkt-Ungenauigkeit von Nissan: Innerhalb von zwei Tagen wurden Produkte gestrichen und die Visibilität war nicht gegeben. Das ist jetzt besser, sowohl bei der Umstellung als auch bei den Produkten sind wir jetzt deutlich weitergekommen.“
Jetzt blickt man in der Zentrale am Laaer Berg in Wien wieder deutlich nach vorn und plant neue Projekte: „Astara hat schon in anderen Ländern -Online-Tools. In Zukunft wird eine Customer App mit einem Abo-Modell auch bei uns eingeführt“, sagt Kujus und beruhigt auch gleich die Partner: „Alles wird über die Händler abgewickelt. Am Ende des Tages gibt es in allen Systemen eine Beziehung zwischen Handel und Kunden.“ Denn diese müsse in unserer Branche deutlich verbessert werden: „Vor 15 Jahren waren wir in der Autobranche im CRM führend, jetzt haben wir den Online-Anschluss -verloren. Wenn ein Kunde beim Autokauf im Schnitt nicht mehr 4- bis 5-mal ins Autohaus kommt, wie es früher der Fall war, sondern nur noch 1- bis 2-mal, dann muss man jede Interaktion mit dem Kunden fördern.“ Bei Nissan gebe es einige Händler mit -einer extrem guten Kundenbindung, die über die Jahre stabil geblieben seien. „Andere haben die Autos nur rausgedrückt, doch diese Zeiten sind vorbei.“

Wanted: ein Händler im Burgenland
Das Abo-Modell, von dem Kujus spricht, ist in einigen Ländern unter der Bezeichnung „Astara Move“ bereits erprobt. „In Spanien, Portugal und anderen Ländern funktioniert das mit unterschiedlichen Marken gut“, erklärt er. Astara ist derzeit in 19 Ländern auf 3 Kontinenten als Importeur aktiv und vertritt 30 Automarken.
Das Problem mit den Lieferzeiten, unter dem 2022 auch Nissan zu leiden hatte, scheint mittlerweile behoben. „Wir stehen bei der Produktion wieder relativ gut da: Eine Ausnahme sind die Elektro-autos, wo es aufgrund der Verfügbarkeit der Batterien noch längere Wartezeiten gibt“, sagt Kujus. Überall sonst seien es im Pkw-Bereich 3 Monate. „Nur bei den leichten Nutzfahrzeugen liegen die Wartezeiten noch zwischen 9 und 12 Monaten.“
Jene Händler, die auf die neue CI umstellen wollen, werden unterstützt. Doch gibt es importeursseitig keinen Druck, das heuer oder 2024 umzusetzen. Kujus: „Etwa zwei Dutzend Händler haben das neue Konzept bereits fertig.“ Gesucht wird momentan ein Händler im nördlichen und mittleren Burgenland: „Da geht es nicht darum, ob der Händler groß oder klein ist, auch nicht um eine gewisse Schauraumgröße, um unsere Modelle zu präsentieren. Wir brauchen keine 600 Quadratmeter, sondern das Personal, das hinter der Marke steht. Unter Astara haben wir mehr Freiheiten als früher als National Sales Company.“