Mitte März nahmen rund 60 Vertreter von österreichischen Ford-Handels- und -Servicebetrieben die Gelegenheit wahr, sich in Salzburg näher zu Energieeinsparungen zu informieren. Der als offene Netzwerkveranstaltung konzipierte Vortragstag war vorrangig kleineren bis größeren Maßnahmen gewidmet, die helfen sollen, den Energieverbrauch nach -unten zu schrauben.
Stefan Welter, Leiter Händlerberatung bei Ford in Köln, erläuterte dazu zunächst die Herangehensweise, die der Autobauer in Deutschland gewählt hat, wo man 2018 mit dem „EffNaNet“-Projekt an den Start gegangen ist. Dort setzte man seit Anbeginn stark auf den Netzwerkgedanken: Bis heute befinden sich 200 Händler- und Filial-Standorte bei unseren nördlichen Nachbarn in insgesamt 13 Netzwerken, die bis dato 38 Netzwerktreffen abgehalten haben. Dabei wurden Einsparungspotenziale bis zu 76 Prozent dargelegt. Dieser Prozess startet nun auch in Österreich, allerdings soll das Netzwerk ein wenig offener als in Deutschland ausgestaltet werden. Den Betrieben hierzulande stehen dazu die beiden Energieberater Ing. Günther Daubner und Dr. Gregor Weber zur Seite. Beide waren es auch, die in Salzburg zu einzelnen Maßnahmen und deren Einsparpotenzialen Auskunft gaben.
Fokus auf Heizung, Strom und Wasser
Im Mittelpunkt standen Heizenergie sowie Strom- und Wasserverbrauch. Neben dem Verweis auf Dinge, die auch Zuhause wichtig sind – Stoßlüften statt gekippten Fenstern, Optimierung der bestehenden Heizungsanlage etc. –, sind es vor allem die Kosten für Beleuchtung, IT-Anlagen und Kompressoren, die ins Gewicht fallen „Die Druckluft in der Werkstatt ist die teuerste Energieform, die wir haben“, erklärte Daubner. Schon allein aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Druckluftanlage wöchentlich zu prüfen. Denn gerade dort könnten sich Leckagen als wahre Kostenfresser entpuppen: Ein Leck mit einem Durchmesser von 6 Millimetern bedeutet einen Luftverlust (bei 7 bar) von 2,68 m3/min und einen Energieverlust von 17 kW. Pro Jahr drohen hier empfindliche Mehrkosten im (niedrigen) fünfstelligen Euro--Bereich. Zudem sollten die Geräte nur bei Bedarf eingeschaltet werden.
Die Energieberatung (Energieanalyse) und weitere Leistungen (Netzwerktreffen, Energieaudits etc.) sind mit Kosten verbunden, dank Förderungen und schließlich der Umsetzung von Maßnahmen für mehr Energieeffizienz sollen am Schluss für den Betrieb einige Tausend Euro Plus zu Buche stehen. „Die Betriebe werden dort abgeholt, wo sie derzeit stehen“, betont Welter.
Das Interesse der Ford-Partner in Österreich scheint auf jeden Fall geweckt: Innerhalb einer Woche nach der Veranstaltung hätten bereits 6 Betriebe eine Energieberatung gebucht, freut sich Mag. Alexander Pichler, Leiter Händlernetzentwicklung Ford -Österreich, über die positive Resonanz.