Seit die E-Mobilität Fahrt aufnimmt, machen immer wieder Konzepte und Ideen von Laderobotern und Ähnlichem die Runde durch die Social Media – bislang allerdings, ohne dass tatsächlich vermarktbare Produkte folgten. Das wollen zwei österreichische Start-ups nun ändern, und beide haben schon einige Hürden gemeistert.
Strom aus der Bodenplatte
Das Grazer Unternehmen Easelink will Nutzern das Laden mittels einer konduktiven Lösung vereinfachen. Beim „Matrix Charging“ wird im Wagen ein Modul, der sogenannte Connector, verbaut, ein weiteres (das Pad) am Boden des Stellplatzes verlegt. Beim Laden wird ein physischer, metallischer Kontakt zwischen den elektrischen Schnittstellen hergestellt, sodass eine Übertragung mit beinahe 100 Prozent Effizienz erfolgen kann. Zielgruppen sind neben Privaten u. a. Flotten, die an immer gleichen Stellplätzen laden.
Seit 2020 läuft ein großes Testprojekt mit Taxis in Wien und Graz, die mit dem Easelink-System laden sollen. Insgesamt 8 Taxistandplätze und 56 Fahrzeuge sollen in den kommenden Jahren mit dem System bestückt werden. Als Projektpartner sind neben der Wien Energie und Energie Graz auch der ÖAMTC und Hyundai an Bord.
Bei Easelink ist man derzeit in Gesprächen mit OEMs und Zulieferern. Um dem System zum Durchbruch zu verhelfen, soll der Connector – beispielsweise als Extra bestellbar – künftig gleich bei der Produktion des Fahrzeugs mit verbaut werden.
Zum Laden kommt der „Charbo“
Für den „Charbo“ des Salzburger Unternehmens Alveri braucht es keine Veränderungen am Fahrzeug. Der Laderoboter bringt den Strom vollautomatisch zum Auto und bugsiert den Stecker in die Ladebuchse. So können vollautomatisiert auch mehrere Fahrzeuge hintereinander mit Fahrstrom versorgt werden. Das Unternehmen spricht vom weltweit ersten voll funktionstüchtigen Laderoboter, der bis zu 20 Ladestationen ersetzen soll.
Alveri-CEO Ehsan Zadmard präsentierte den -Charbo auf der IMFS in Salzburg. „Wir haben das System derzeit bei mehreren Kunden im Testbetrieb, ab 2024 wird der Charbo zu kaufen sein“, verspricht der Gründer. Mit dem Landesenergieversorger Salzburg AG hat man auch schon einen Partner für den österreichweiten Vertrieb mit an Bord.