Im Jahr 2022 seien 57% der Marketingausgaben in Online-Aktivitäten geflossen, erklärt Prof. Dr. Benedikt Maier, stellvertretender Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft im Rahmen der Vorstellung der Digitalstudie 2022 bei einem Webinar von Autohaus. "Das ist tatsächlich ein Trend, der nicht nur mit der Pandemie zusammenhängt. Vielleicht haben wir aber während der Pandemie auch gelernt, wie effektiv Online-Marketing sein kann. Der Kampf um den Kunden findet sehr stark online statt", so Maier. Durchschnittlich bespielten Autohäuser laut Digitalstudie 2022 8,5 Online-Medien.

Dieser Trend bedeute laut Maier aber keineswegs, dass die stationäre Präsenz vernachlässigbar sei: "Stationäre- und Online-Präsenz sind von ähnlich großer Bedeutung. Unterschätzen Sie nicht die Sichtbarkeit eines Autohauses beispielsweise an einer viel befahrenen Straße." Das Auto sei ein komplexes und erklärungsbedürftiges Produkt, die Antworten auf etwaige Fragen würden Kunden hauptsächlich weiterhin über die klassischen Kanäle finden. "Was wir aber auch sehen, ist, dass Kunden zunehmend in Eigenregie nach Lösungen suchen. Zum Beispiel in Foren oder auf Youtube."

In Puncto Probefahrten sei man mit 1,18 Probefahrten je Vertragsabschluss wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor Corona: "Probefahrten werden weiterhin von den Kunden nachgefragt", so Maier. Die oftmals befürchtete Kontaktverdrossenheit der Kunden infolge der Pandemie habe sich somit nicht bewahrheitet.