A&W: Was hat Sie dazu bewogen, nach eineinhalb Jahren in der Europazentrale von Ford in Köln wieder nach Österreich zurückzukehren?
Danijel Dzihic: Es ist wohl eine einmalige Chance, mit BYD eine komplett neue Marke in Österreich einzuführen. BYD hat in Österreich weder ein schlechtes noch ein gutes Image und genau diese Pionierarbeit macht es besonders spannend für uns. Wir wollen etwas völlig Neues gestalten und diese Innovationsmarke aus China möglichst schnell zu einer Volumenmarke in Österreich machen. Wir werden das boomende Elektroautosegment richtig durchmischen, da BYD super Voraussetzungen ­mitbringt.


Wie meinen Sie das? BYD ist in Österreich bisher tatsächlich kaum bekannt!
Dzihic: Es gibt zwei Gründe, die mich optimistisch machen, dass das gelingt: Erstens ist BYD im laufenden Jahr der weltweit größte Hersteller von ­elektrifizierten Autos (BEV + PHEV) vor Tesla, VW und anderen namhaften Herstellern – und das, obwohl sie bisher vor allem in China operieren. Der Expansionskurs beginnt erst jetzt, und Österreich ist ab sofort mit dabei! Die Marke BYD hat die Kapazität und die Kraft, dass sie auch in Europa für Furore sorgen wird.

Weltweit klagen Hersteller – und damit auch Händler und Kunden – über Lieferprobleme, weil Halbleiter und andere Bauteile fehlen. Gibt es bei BYD genug Autos für eine Expansion?
Dzihic: Genau das ist der zweite Grund, der mich so optimistisch macht: BYD ist der einzige Elektroauto-Hersteller, der seine eigenen Hochvoltbatterien, Halbleiter, Antriebsmotoren etc. entwickelt und produziert. Sie sichern sogar die Rohstoffe selbst ab, sind also super autark. Mit Akkus beschäftigen sie sich seit 27 Jahren und haben sich mittlerweile zu einem der größten Batterielieferanten weltweit hochgearbeitet, übrigens auch für Tesla. BYD hat hoch innovative Autos, ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis und ich erwarte eine gute Verfügbarkeit. Das wird ein Differenzierungsmerkmal sein.

Mit wie vielen Modellen starten Sie? Und was bringt die Zukunft?
Dzihic: Wir starten anfangs mit 3 attraktiven Modellen, in 2 Jahren werden es 6 bis 7 sein. Es sind ausschließlich elektrifizierte Autos, weil BYD vor Kurzem mit der Produktion von Verbrennern aufgehört hat.