Mit 260 Anmeldungen, 23 Vortragenden, Abendveranstaltung und Awards hat am 21. und 22. Oktober zum ersten Mal die eKKon (eFuels – Klimabeitrag – Konferenz), organisiert von eFuel ­Alliance Österreich, in der Wirtschaftskammer Österreich, stattgefunden. „Strombasierte erneuerbare flüssige Kraftstoffe und deren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele in den Sektoren Mobilität, Produktion und Dienstleistung“, so der Untertitel der Veranstaltung. „Unter dem Motto Direttissima zum Klimaschutz bieten eFuels bei Beibehaltung der kompletten Infrastruktur einen Quickwin für den Konsumenten“, erklärt Vorstand Jürgen Roth in der Eröffnung der Veranstaltung. „Ich bin stolz, dass die Technologie dafür zu einem großen Teil aus ­Österreich kommt.“
eFuel Alliance Österreich Geschäftsführer Dr. Stephan Schwarzer sieht in der eFuels-­Diskussion eine Pattstellung („Politik wartet auf Wirtschaft, Wirtschaft wartet auf Politik“), aus der man mit ­einem offenen Forum kommen müsse. „Dabei stellen sich nur zwei Fragen: Wann gibt es eFuels und wie viel?“ Dafür müsse die Politik Rahmenbedingungen schaffen „und sagen, was als erneuerbar, nachhaltig und CO2-arm anerkannt wird“, so Schwarzer.

Radermacher: Carbon Capture
Als wichtigen Punkt der Nachhaltigkeit nennt Franz Josef Radermacher, Mathematiker und Wirtschaftswissenschafter sowie Mitglied des Club of Rome, das Einfangen von CO2 mittels Carbon Capture: „Wenn der Traum von Direct Air Capture mit 100 Euro pro Tonne CO2 funktioniert, brauchen wir gar nichts mehr machen, wir können unser Öl, unsere Kohle, unser Gas und Benzin weiter nutzen.“

BMK: einig bei Flug- und Schiffs-Verkehr
„Wir sind uns einig, dass wir die Technologieentwicklung vorantreiben, dass wir Wertschöpfungsanteile durch den Export von innovativen österreichischen Technologien sichern und dass die Produktion in bestens geeigneten Regionen skaliert werden soll“, erklärt Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Salmhofer, Abteilung Mobilitätswende im Ministerium für Klimaschutz (BMK): „Und wir sind uns einig, dass eFuels unverzichtbar sind für klimaneutralen Flugverkehr und die Schifffahrt.“ Diskutieren müsse man noch, ob man sich mit eFuels auf prioritäre Anwendungsbereiche fokussiere oder ob ein breiter Einsatz genutzt werden soll, so Salmhofer. Man solle nicht das Gefühl erzeugen, dass Konsumenten abwarten sollen und dass eFuels eine rasche Lösung seien.
„Nutzungsphase und Energiemix sind entscheidend für die Energiebilanz. Die geringsten Emissionen sind bei den batterieelektrischen Fahrzeugen zu finden, bei eFuels und Wasserstoff gibt es das Potenzial, geringe Emissionen zu haben, allerdings ist hier aufgrund der technologischen Reife und des unterschiedlichen Energiemix eine sehr große Bandbreite an Ergebnissen zu finden“, so Dipl.-Ing. Dr. Martin Baumann von Energy Economics Österreichische Energieagentur. „Was die Effizienz betrifft, liegt diese bei E-Fahrzeugen bei 74 Prozent, bei Wasserstoff bei 30 Prozent und bei eFuels bei 15 Prozent.“ • (DSC/GEW)

Weitere Informationen zur eKKon 2022 lesen Abonnenten in der AUTO-Information Nr. 2643 vom 31. Oktober 2022