War dieser früher geprägt von Rüstlöschfahrzeugen, setzt die Feuerwehr mit der aktuellen Generation auf zwei Fahrzeugtypen: Hilfeleistungs- (HLF) und Tanklöschfahrzeuge (TLF), beide maßgeschneidert auf die Einsatzbedürfnisse in der Großstadt.
HLF und TLF wurden in enger Zusammenarbeit von Feuerwehr Wien und Rosenbauer entwickelt. Sie erfüllen die jeweilige Norm, sind aber alles andere als „Produkte von der Stange“. Die Fahrzeuge sind zum Beispiel auf Chassis mit „schmaler Breite“ also unter 2.400 mm aufgebaut, damit sie im Stadtverkehr leichter durch enge Gassen oder an parkenden Autos vorbeifahren können und die Feuerwehrleute an der Einsatzstelle mehr Platz zum Arbeiten haben. Das Konzept – damals noch relativ neu – hat mittlerweile viele Nachahmer im In- und Ausland gefunden und kommt nicht zuletzt auch beim RT, dem batterieelektrischen Löschfahrzeug von Rosenbauer, zum Tragen.
Neuland betraten die Projektpartner auch mit dem Einbau der Feuerlöschpumpe im HLF. Sie befindet sich nicht wie üblich im Heck sondern in der Mitte des Fahrzeuges (Midship), wodurch in dem Allrounder mehr Platz für die Beladung geschaffen werden konnte. Eine weitere Besonderheit (für City-Löschfahrzeuge) ist das Allradfahrwerk, weil die Wiener Feuerwehr in ihrem 415 Quadratkilometer großen Alarmgebiet auch Einsatzstellen anfahren muss, die nur über unbefestigte Zufahrten erreichbar sind. Und auch der Pump & Roll-Betrieb im TLF ist eher ungewöhnlich für ein kommunales Löschfahrzeug, erweitert aber dessen Einsatzmöglichkeiten, indem es zum Beispiel auch als Vegetationsbrandlöschfahrzeug nutzbar wird. Die luftgefederte Hinterachse (vorne Blattfeder) ist dabei ebenfalls von Vorteil, denn sie erlaubt das Fahrzeug anzuheben, um beispielsweise Hindernisse leichter überfahren zu können und auch die Fahrsicherheit zu erhöhen.
Beide, HLF und TLF, haben das hochwertige Schaumzumischsystem Digamatic 22, mit dem sehr kleine Mengen Schaummittel zugemischt werden können, beispielsweise für den Netzmittelbetrieb, an Bord. Die 16 Tanklöschfahrzeuge sind zudem mit dem Zumischsystem Fixmix zur Erzeugung großer Schaummengen und mit einem aus der Kabine fernsteuerbaren Dachwerfer ausgestattet, über den bis zu 1.500 l Löschmittel pro Minute ausgebracht und dabei Wurfweiten von über 50 Metern erzielt werden können
Nahezu ident ist die in den beiden Fahrzeugtypen gehalterte Ausrüstung mit Stromerzeuger, hydraulischem Rettungssatz, Hochleistungslüfter, Tauchpumpe, Werkzeugen (Kettensäge, Trennschleifer etc.) und Zubehör.
Rosenbauer verbindet mit der Berufsfeuerwehr Wien eine jahrzehntelange Zusammenarbeit und zahlreiche gemeinsame Projekte auf dem Fahrzeugsektor. Dabei legt die Feuerwehr größten Wert darauf, ihren Fuhrpark am letzten Stand der Technik zu halten und die verschiedenen Fahrzeugtypen möglichst gleich bedienen zu können. Bei den 60 Hilfeleistungs- und 16 Tanklöschfahrzeugen, die die aktuelle Löschflotte der Wiener Feuerwehr bilden, ist das der Fall.
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