Digitale Lösungen waren auch bei Anyline das Thema. „Die Frage ist nur, woher kommen die Daten?“, fragte Dipl.-Ing. Christian Stadlmann, CRO von Anyline, am Beginn seines Vortrages. Die etwas vereinfachte Antwort lautet: übers Smartphone. Denn das österreichische Start-up entwickelt Software fürs Smartphone, die Informationen scannt, digitalisiert und an die entsprechenden ­Systeme sendet.
Begonnen hat man in der Medizin mit dem Ablesen von Blutzucker-Messgeräten. Weiter ging es mit dem Ablesen von Gas-, Wasser- und Stromzählern. Im Kfz-Bereich sind die ersten großen Aufträge in den USA erfolgt. Um Rückrufaktionen oder Reifenalter in kürzester Zeit zu eruieren, wird die DOT-Nummer gescannt. „Das beschleunigt den Reifenwechsel bei unsere Kunden enorm“, weiß Stadlmann und bringt weitere Beispiele in Europa.
„Die jüngste Anwendung haben wir mit Autoplus umgesetzt, wo unsere Software in die Website meinereifen.at integriert wird.“ Der Reifensuchende kann damit die – schwarz auf schwarz schwer ersichtliche – Reifendimension mit dem Smartphone ablesen und bekommt dann die richtigen Produkte vorgeschlagen. Das vereinfacht die Auswahl und ­reduziert die Fehlerquelle.

Reifen, Kennzeichen, VIN
Doch nicht nur im Reifenbereich gibt es Anwendungsbeispiele: Anyline-Software scannt Kennzeichen, Fahrgestell-Nummer oder Zulassungsscheine mit zahlreichen Möglichkeiten zur Weiterverwendung im Kfz-Betrieb.
Dazu gehört auch der QR-Code, beispielsweise auf Ersatzteile. „Natürlich gibt es professionelle Geräte für den QR-Code, aber die sind teuer und der Mitarbeiter muss diese auch dabei haben. Das Handy hat er immer dabei“, so Stadlmann.

Nächster Schritt: Reifenprofiltiefe
„Der Mensch kann vieles gut, aber 20-stellige Codes hinter der Windschutzscheibe abzulesen und fehlerfrei zu notieren gehört nicht dazu“, weiß Stadlmann. Die Anyline-Lösung beschleunigt Abläufe oder ermöglicht neue Anwendungen, reduziert Fehler und Stehzeiten. „Wir schaffen eine Genauigkeit von 99 Prozent unter widrigsten Bedingungen, online sowie offline.“ Der nächste Schritt ist übrigens die Messung der Reifenprofiltiefe. „Quer über den Reifen und nicht nur an einer Stelle“, freut sich Stadlmann über die Erweiterung, die bestimmt noch nicht die letzte ist.