Die Meldung aus der Schweiz kam Mitte August durchaus überraschend, zumindest für all jene, die nicht zu den innersten Zirkeln der Macher des Genfer Automobilsalons gehören: Auch im kommenden Jahr wird es in der Westschweiz keinen Autosalon geben. Damit ist 2023 nun schon das vierte Jahr in Folge, in dem die traditionelle Schau abgesagt wird. War das erste Mal, 2020, unmittelbar zu Beginn der Corona-Krise, noch ein echtes Pech für die Organisatoren, ging danach zwei Jahre wegen der Nachwirkungen des Virus nichts.

Und 2023? Da gibt der Genfer Automobilsalon seinen Namen und sein Wissen für (hoffentlich) viel Geld dafür her, dass im November in Qatar eine Autoshow stattfindet, wie sie das kleine Land am Arabischen Golf noch nie gesehen hat. Blöder Nebeneffekt: Da bei den Autoherstellern die Budgets für derartige Veranstaltungen auch limitiert sind, schneidet man sich ins eigene Fleisch. Denn für den „echten“ Genfer Salon war bei den meisten Ausstellern kein Geld mehr da. Die logische Folge: Absage, zum Glück noch rechtzeitig, bevor die meisten Gäste – unter ihnen auch viele Österreicher – ihre Flüge und Hotels gebucht hatten.

Was die Veranstalter und die Aussteller nicht beachten: Der Mensch ist nicht dafür geschaffen, allein zu sein. Das haben die Lockdowns seit März 2020 und das nachfolgende Drängen aus denselben eindrucksvoll bewiesen. Autos lassen sich nur in den seltensten Fällen ausschließlich online präsentieren (und schon gar nicht verkaufen). Und, vielleicht das Wichtigste: Geschäfte werden noch immer Auge in Auge abgeschlossen – unter Leuten, die man kennt oder zu denen man zumindest Vertrauen hat. Das geht auf einer Messe (oder unmittelbar danach) leichter als in irgendwelchen halb anonymen Foren im Internet.

Warum ich das hier erwähne? Weil auch wir uns wieder an eine große Veranstaltung wagen: Der „A&W-Tag“, auch er war 2020 und 2021 ein „Opfer“ des Virus, wird heuer am 29. September in der Wiener Hofburg stattfinden. Das Programm, das versprechen wir, ist gut zusammengestellt: Vor allem das Thema Agenturvertrieb, in das mittlerweile immer mehr ­Marken einsteigen, wird spannend: VW, Cupra (beide für E-Autos) und Mercedes (Pkws und Vans) sind schon dabei, bald folgen auch Opel, Peugeot, Citroën, DS, Fiat, Alfa Romeo, Jeep und Abarth sowie Ford, BMW, Mini. Auch bei anderen Herstellern werden Änderungen nicht ­ausgeschlossen.

Natürlich kommen auf Österreichs wichtigster Branchenveranstaltung auch andere Zukunftsthemen nicht zu kurz: Wie geht es mit den E-Autos weiter, wenn die Strompreise weiter steigen? Sind E-Fuels eine Chance? Wird der Wasserstoff, also die Brennstoffzelle, schneller kommen als geplant? Spannende Fragen, auf die wir von den Referenten Antworten erwarten. Und das Beste: Unsere Gäste sind live dabei, können mitdiskutieren. Noch gibt es Tickets, melden Sie sich bitte an:
www.aw-tag.at