Vor mehr als drei Jahren sind wir mit René Buzek und Andi Steinbach von Autorola/Indicata zusammengesessen. Die beiden haben uns den Indicata Market Watch erklärt, mit dem (auf Basis der Online-B2C-Verkäufe) Händler und Hersteller sehr individuell den Markt analysieren können. Dabei haben wir uns natürlich auch die österreichweiten Zahlen angesehen, die im Hinblick auf die monatlichen Veränderungen damals wenig spektakulär waren: Bis auf ein paar Ausreißer sind die Verkäufe den üblichen Trends gefolgt und lagen meist auf dem Niveau des Vorjahres-Vergleichsmonats. Unsere Märkte haben sich – aus heutiger Sicht – nur sehr träge bewegt. Und dann, genau: kam Corona. Seit April 2020 bringt – nicht nur der Indicata Market Watch – jedes Monat neue Ergebnisse, Ereignisse und Prognosen über einen dynamischen und turbulenten Markt.
Eine Analyse dieser Entwicklungen und eine Interpretation der aktuellen, sehr volatilen Situation finden Sie übrigens auf Seite 4 und 5 dieser Ausgabe. Dabei ist eines klar: Die Mobilität ist ein Grundbedürfnis, das abgedeckt werden muss. Der Bedarf ist gegeben. Die Frage ist lediglich, wie viel Budget beim Konsumenten dafür vorhanden ist. Entscheidend ist, dem Kunden das richtige Angebot zu unterbreiten. Aktiver Zukauf ist dabei weiterhin unerlässlich, die richtige Bedarfs- und Preisermittlung wichtiger denn je. Dazu gehört die richtige Nutzung von unterschiedlichen Quellen.
Selbst Markenautohäuser, die lange Zeit nur auf junge Gebrauchtwagen fokussiert waren, bereiten jetzt auch ältere und km-intensive Fahrzeuge für den eigenen GW-Platz auf: weil der Bedarf gegeben ist, weil höhere Preise dafür bezahlt werden und weil diese Autos mit entsprechenden Kundenbindungsinstrumenten wieder in die Werkstätte kommen (das hätte freilich auch schon früher gegolten). Gleichzeitig braucht es auch wieder verstärkt die B2B-Vermarktung: regionale Aufkäufer, vor allem aber die Nutzung moderner Plattformen.
Die Gesetze und die Instrumente eines professionellen Gebrauchtwagen-Managements gelten nach wie vor, nur ist deren Anwendung so wichtig wie noch nie. Ein erfolgreiches GW-Geschäft ist mehr denn je entscheidende Erfolgsstütze für das Autohaus.