Wir waren von den Lockdowns in den vergangenen Jahren nicht so stark beeinträchtigt, das Aftermarket-Geschäft lief gut und auch die Abfallmengen waren da“, betonte Daniel Grub, seit vier Jahren Partslife-Geschäftsführer. Seit 2019 wurden sämtliche Ziele übererfüllt, der Fokus in letzter Zeit ist eindeutig auf der Internationalisierung gelegen. Partslife zählt aktuell 30 Gesellschafter, mit Birner und Auto-Teile-Partner (ATP) kommen zwei davon aus Österreich. „Wir werden immer größer“, betonte Grub und nannte als Beispiel die Gründung von fünf eigenen Unternehmen in Ungarn, Rumänien und Polen. In früheren Zeiten hatte Partslife Verträge mit Entsorgungsbetrieben vor Ort und versuchte, das von Deutschland aus zu steuern. Der Erfolg stellte sich nicht wie gewünscht ein und so wurden eigene Unternehmen gegründet. „Erst dann ist das Geschäft in Gang kommen“, betonte der Geschäftsführer.
Auf die Internationalisierungsbemühungen ging auch Horatiu Soponos, Geschäftsführer Partslife International, ein. Die in Polen und Rumänien gegründeten Unternehmen bedienen in beiden Ländern mehr als 2.500 Kfz-Werkstätten, das sind 40 bis 45 Prozent aller Reparaturbetriebe. Auf das Engagement der Swiss Automotive Group (SAG), in Österreich mit Derendinger und Matik präsent, verwies Mihaly Lieb, geschäftsführender Vizepräsident des Verwaltungsrats. Die Gruppe ist in 13 Ländern mit 30 Firmen aktiv und expandiert kontinuierlich.

„Werden ein Teil der Lösung sein“
Wie sich ein Hersteller von Diesel- und Gasmotoren auf die gesetzlichen Änderungen und das drohende Verbot von Verbrennungsmotoren vorbereitet, ­erläuterte Markus Schwaderlapp, Leiter Produktentwicklung Deutz AG: „Wir sind nur ein kleiner Teil des Problems und werden ein Teil der Lösung sein.“ Der Bedarf an Mobilität werde weiter steigen, Verzicht sei keine Lösung. Obwohl der Konzern in den vergangenen vier Jahren rund 130 Mio. Euro in die Elektrifizierung (Forschung und Entwicklung, Übernahmen) investiert habe, „werden wir auch weiterhin elektrische und chemische Energie nutzen“. Für ihn brauche es synthetische Kraftstoffe (E-Fuels), denn „auch der Verbrennungsmotor ist ein Element für den CO2-freien Verkehr der Zukunft“.

Hohe Ziele für Österreich
In Österreich will Partslife künftig bei den Kfz-Werkstätten wieder stärker zum Zug kommen. „Wir waren sehr aktiv, das liegt allerdings schon 10 bis 15 Jahre zurück“, erklärte Grub. Grund für den „früher signifikanten Marktanteil“ sei eine Kooperation mit dem Schmierstoffhersteller Liqui Moly gewesen.
Momentan noch weit davon entfernt, peilt Partslife bei einem geschätzten Potenzial von 2.000 Werkstätten einen Marktanteil von 50 Prozent an. In Österreich sei die Situation im Vergleich zu Deutschland, wo ein Marktanteil zwischen 60 und 70 Prozent zu Buche steht, aber gänzlich anders, da Betriebe hierzulande regional tief verwurzelt seien und bei der Entsorgung oftmals auf ihnen bekannte Unternehmen setzen würden.