In den beiden ukrainischen Werken des deutschen Leoni-Konzerns werden vornehmlich Kabelbäume für Autos hergestellt. Aufgrund des Ausfalls mussten einige deutsche Automobilhersteller in den vergangenen Wochen ihre Produktionen stoppen. Vorstandschef Aldo Kamper gab nun bekannt, dass die Produktion in der Ukraine zunächst im Ein-Schicht-Betrieb gestartet wurde. Seit dieser Woche laufe die Produktion wieder im Zwei-Schicht-Betrieb – allerdings unter erheblichen Erschwernissen. 

„Es ist beeindruckend und bewegend, wie entschlossen sich unsere Mitarbeiter nicht von der Situation überwältigen lassen, sondern für ihr Land und ihre Lebensweise einstehen. Ihre Sicherheit und ihr Leben haben für uns höchste Priorität“, betonte Kamper. Wegen Fliegeralarme müssten die Leoni-Mitarbeiter regelmäßig in Luftschutzbunkern Schutz suchen. Außerdem kämen sie mit wenig Schlaf zur Arbeit, weshalb die Schichten gegebenenfalls verkürzt würden. 

Bei Leoni geht man davon aus, dass in der Produktion im aktuellen Zwei-Schicht-Betrieb rund 60-70 Prozent des Normalniveaus erreicht werden könnten. Das Unternehmen versuche, Ersatzkapazitäten in anderen Werken, etwa in Serbien oder Nordafrika, zu schaffen. Mitarbeiter aus der Ukraine, die nach Rumänien geflüchtet sind, würden dort teilweise in den örtlichen Leoni-Werken aufgenommen.