Aus unserem Fokus-Thema "Aufbruchsjahr 2022" ist nun "Aktiv in die Zukunft" als neutraler Titel geworden. Was das Jahr 2022 wirtschaftlich bringen wird, ist aufgrund der Ukraine-Krise, die gerade Corona ablöst, nicht abschätzbar. Die Handlungsempfehlungen in unserer Fokus-Strecke bleiben auch mit neuem Titel unverändert. Denn was dieaufeinanderfolgenden Krisen nicht verhindern, ist der stetige Wandel. Corona hat viele Dinge sogar beschleunigt, denken Sie an die Digitalisierung mit der Online-Kommunikation und dem Online-Handel. Krisen bringen die Gefahr, dass wir uns an schwierige, vielleicht schlechte Situationen gewöhnen, ohne die Veränderungen zu erkennen und darauf zu reagieren.
Das betrifft etwa die Fahrzeugtechnologie. Während viele Branchenteilnehmer noch glauben, die Elektromobilität setzt sich nicht durch (so wie damals viele geglaubt haben, das Internet geht wieder weg), hat sie bereits massiv an Fahrt aufgenommen. Die Elektrifizierung wird das Autohaus und in hohem Maß die Werkstätte in den nächsten Jahren massiv beschäftigen.
Die Veränderung betrifft in sehr starkem Ausmaß aber auch den Vertrieb. Unabhängig von Corona bauen die Autohersteller die Vermarktung ihrer Fahrzeuge teilweise massiv um. Die neuen Anbieter wollen ohnehin nur direkt bzw. online vertreiben, Tesla tut das (bislang erfolgreich) seit Beginn. Ein Role-Model?
Abgesehen davon, dass die Hersteller -auch vor dem Hintergrund der teuren E-Fahrzeuge -ihre Vertriebskosten reduzieren möchten, wird sich eine Vielfalt an Vertriebs-und Nutzungsmodellen entwickeln. Neben Barkauf, Finanzierung, Leasing und Operating Leasing kommen Auto-Abo, Miete, Carsharing oder neue Modelle wie "Easing"(von Instadrive). Was sich davon wie stark durchsetzen wird, ist schwer abzuschätzen. Doch die Vielfalt wird kommen, so viel ist fix. Die Frage ist nur: mit dem etablierten Autohandel oder daran vorbei? Wer darf die "alternativ verkauften" Fahrzeuge servicieren, und zu welchen Konditionen? Schon jetzt gilt es, die Entwicklungen genau zu beobachten, rechtzeitig dabei zu sein, die richtigen Partnerschaften zu bilden und vor allem jene Kooperation zu nutzen, die den Autohandel und das etablierte Aftersales-Netzwerk nutzen und nicht umgehen. Die Kfz-Betriebe müssen sich nun stärker als bisher als eigene Marke positionieren, dürfen nicht austauschbar sein und sollten die Kundenloyalität zum obersten Ziel ernennen. Nur so ist ein Überleben in der neuen Vertriebs-und Servicewelt möglich.
„Nicht auf jeder Hochzeit tanzen“
Für Mazda ist der Sieg bei den mittelgroßen Marken nichts Neues: Neu ist, dass heuer neben Langzeit-Chef Mag. Heimo Egge...