Wie bewerten Sie das vergangene Jahr für den Handel und wie für AUTO1. com?
Haxthausen: Für den Handel war es ein langes Jahr mit Höhen und Tiefen. Trotz anhaltender Chipkrise konnten und können wir unsere Partnerhändler zuverlässig mit sehr interessanter Handelsware versorgen. Aktuell haben wir über 40.000 Fahrzeuge auf AUTO1.com online verfügbar, und täglich kommen Tausende "frische" Gebrauchte hinzu.
Um dem Kundenzuwachs auch gerecht zu werden, haben wir unser Team aufgestockt. So konnten wir unseren Händlern einen reibungslosen Zukauf ermöglichen. Für unsere Remarketing-Partner haben wir im Vorjahr viele neue Produkte entwickelt, wie beispielsweise den AUTO1 Preisindikator. Hiermit können Händler innerhalb von 15 Minuten einen marktgerechten Ankaufspreis für ein potenzielles Eintauschfahrzeug anfragen. In Zeiten von erhöhten Preisdynamiken kann es entscheidend sein, den richtigen Preis zu finden - vor allem bei Fremdfabrikaten.
Wie schätzen Sie die Marktentwicklung für das kommende Jahr ein?
Haxthausen: Es gibt viele Meinungen, die teilweise stark auseinandergehen. Wir gehen davon aus, dass es keinen "Tag X" geben wird, sondern sich die Lage für jeden Hersteller individuell entspannt und sich der Markt somit nach und nach erholt. Es gibt Hersteller, die sich bereits Ende Oktober 2021 positiv geäußert haben. Die Talsohle der Chipkrise sei durchschritten, die Produktionslage habe sich gebessert. Andere Hersteller sind zurückhaltender und sehen die Entwicklung weniger positiv. Wir konzentrieren uns darauf, dass wir unseren Partnerhändlern bis dahin konstant ein sehr großes Angebot bieten können, mit marktgerechten Preisen für Einlieferer und genügend Ware für kaufende Händler. Dies wollen wir vor allem durch eine noch bessere Vernetzung erreichen, wie beispielsweise durch unsere digitale Preisverhandlung, die wir 2021 gelauncht haben. Unsere Einlieferer können nun also auf einzelne Gebote digital reagieren und ihrerseits ein Gegenangebot unterbreiten und so noch mehr erfolgreiche Abschlüsse generieren.
Wie viele E-Autos werdenüber AUTO1.com derzeit gehandelt, und wie wird sich das 2022 verändern?
Haxthausen: Aufgrund unserer Größe ist der Anteil der E-Fahrzeuge prozentual dem Prozentanteil der Zulassungsstatistik des jeweiligen Landes ähnlich. Was sich für uns und für den Handel in Zukunft verändern wird, ist die Menge an E-Autos, die gehandelt werden, und hierfür überarbeiten wir derzeit auch unsere Tools und Apps, um wichtige Qualitätskriterien für E-Fahrzeuge auch digital dokumentieren zu können. Nur so können wir sicherstellen, dass bei der Bewertung, Bepreisung und Vermarktung alle Daten auch für die Elektroautos vollständig erfasst werden.
Hier können wir auf unsere langjährige Erfahrung aus Skandinavien, Finnland und den Benelux-Staaten aufbauen.
Diese Märkte haben schon viel länger eine erhöhte Nachfrage im E-Segment, weswegen wir hier voneinem-großen-Erfahrungsschatz-profitieren.
„Nicht auf jeder Hochzeit tanzen“
Für Mazda ist der Sieg bei den mittelgroßen Marken nichts Neues: Neu ist, dass heuer neben Langzeit-Chef Mag. Heimo Egge...