Pohl, der aktuell einen aktiven Zukauf trotz hoher Preise empfiehlt, warnt vor einer Überforderung der Händler, wenn die Hersteller – plötzlich – wieder voll liefern können. Natürlich wird ein Ende der Lieferschwierigkeiten von der gesamten Branche dringend erwartet. Ob diese Produktions-Welle eine weiche Düne ist oder eher eine Wand, ist noch nicht abzusehen und hängt davon ab, wie hoch die Produktionskapazitäten wieder aufgebaut werden. Dabei ist freilich nicht unwahrscheinlich, dass der Verknappung eine Überproduktion folgt.

Werden (endlich) wieder Fahrzeuge in großer Zahl produziert, dann ist beim Neuwagen der normale Kundenbedarf sowie der Auftrags-Rückstand zu bedienen. „Das wird viele Fahrzeuge auf den GW-Platz bringen, die den Händler finanziell und ­organisatorisch rasch überfordern können“, meint Pohl.

Bis dahin sind Zukäufe unbedingt notwendig, selbst wenn sich die Preise derzeit in Dimensionen bewegen, die vor zwei Jahren noch unvorstellbar waren. Aktiver Einkauf und der Absatz zu höheren Preisen ist möglich und notwendig, um den Betrieb am Laufen zu halten. Dennoch muss mit Maß und Ziel gearbeitet werden, ein übervoller Platz kann mit dem Ende der ­Lieferschwierigkeiten zum nächsten Problem werden.

Pohl empfiehlt aktiven Zukauf bis zu einem 2-Monats-Bestand. Zwischenzeitlich müssen Prozesse, die Finanzierungsmöglich­keit und das Team rechtzeitig auf höhere Auslastungen ­vorbereitet werden.