Die wichtigste Botschaft zuerst: Geht es nach willhaben, scheint sich der Automobilmarkt langsam zu erholen. Nach dem Einbruch 2020 stieg die Nachfrage nach Neufahrzeugen bereits im vergangenen Jahr wieder kräftig an, und auch die Aussichten für 2022 sehen vergleichsweise positiv aus. Leicht wird es dennoch nicht werden, weißt Michael Gawanda, Head of Auto & Motor bei willhaben, zu berichten, denn neben der Pandemie hat noch ein weiteres Schreckgespenst die Branche fest im Griff: der Halbleitermangel.

„Ein Blick auf die aktuellen Lieferzeiten der Hersteller zeigt, dass Kunden im Durchschnitt zwischen sechs bis 18 Monate auf einen bestellten Neuwagen warten müssen. Die lange Lieferzeit ist dabei vor allem auf Lieferengpässe bei essenziellen Bauteilen wie Chips zurückzuführen. Diese beeinträchtigen die gesamte Produktion, was sich schlussendlich auch in den Gebrauchtwagenpreisen aller Baujahre niederschlägt“, sagt Gawanda, und tatsächlich: Oft wird als Alternative ein rasch verfügbarer Jung- beziehungsweise Gebrauchtwagen herangezogen. Aufgrund der höheren Nachfrage wird das Angebot kleiner und so steigen auch im Gebrauchtwagensegment die Preise. Vor allem bei Fahrzeugen, die vier Jahre oder jünger sind, ist die Nachfrage besonders hoch. Gawanda: „Diese Fahrzeuge unterliegen meist noch einem modernen Technikstandard, sind aber bei weitem nicht so teuer wie ein Neuwagen. Auch Elektro- und Hybridautos werden mittlerweile gerne aus zweiter Hand erworben. Wir merken, dass sich die Händler auf willhaben immer deutlicher an den aktuellen Erfordernissen und Entwicklungen der Branche orientieren. Der Preisunterschied von bis zu 30 Prozent beim Jungwagen macht eine Anschaffung natürlich auch besonders attraktiv.”

Bei Neuwagen geht der Trend neben einem steten Aufrüsten digitaler Technologien natürlich immer schneller in Richtung E-Mobilität. Der „heilige Gral“ ist hierbei unverändert Reichweite und Ladegeschwindigkeit. Wer hier punkten kann, gewinnt die Kunden, was leicht zu einer Verschiebung uralter Rangordnungen führen kann. Nachdem die Marktpositionen recht lange wenig dynamisch waren, kommt dank dieser neuen Parameter neue Dynamik in die Branche. Für willhaben ist klar: Neben Innovationen sind Partnerschaften wichtiger denn je, um sich am Markt weiterhin behaupten zu können.

Das gilt auch für die Unterhaltungselektronik an Bord. So erwartet willhaben 2022 unter anderem einen starken Anstieg im Bereich des In-Car Entertainments. Nutzer können sich auf Features wie Surround-Sound, hochauflösende Bildschirme und interaktive Medienerlebnisse freuen. Auch neue Multiplayer-Unterhaltung, Augmented-Reality-Fensteranzeigen und individuelle Musiksysteme werden auf die Branche treffen.

Ein Trend Richtung Digitalisierung, der schon beim Autokauf losgeht und nicht nur seine Vorteile hat. Online-Verkäufe werden einen starken Anstieg erleben. viele Hersteller bieten mittlerweile virtuelle Besichtigungen, ortsunabhängige Probefahrten sowie die Lieferung der Fahrzeuge direkt vor die Haustüre an. Durch den Direktvertrieb der Hersteller leiden allerdings die Händler, die auch 2022 vor die zunehmende Herausforderung stellen wird, ein wesentlicher Faktor im Verkaufsprozess zu bleiben.