Nachdem Nissan kurz vor dem Sommer den neuen Qashqai vorgestellt hat, kommt nun der Verkauf für das seit Jahren wichtigste Auto der Marke so richtig in die Gänge: "Natürlich sieht man die Kaufanträge noch nicht in den Neuzulassungen", sagte Österreich-Chef Michael Kujus beim Interview im Juli: "Aber wir haben nach kurzer Zeit bereits rund 20 Prozent des Jahresziels an Kaufanträgen erreicht, obwohl die Medienkampagne erst nach den Ferien startet. Der e-Power folgt 2022."

In Österreich arbeitet Nissan aktuell mit 35 Haupthändlern und 91 Standorten: "Es sind allesamt sehr engagierte Händler und mit sehr guter Kundenansprache." Offene Punkte sieht er nur in zwei Regionen: "Im nördlichen und mittleren Burgenland nach dem Ausscheiden von Koinegg und im Raum Baden/Mödling durch das Ausscheiden von Czaker. Dass er mangels Nachfolger verkauft, kann ich nachvollziehen."

Kujus glaubt, dass sich durch die Änderungen bei Stellantis Chancen in interessanten Gebieten ergeben könnten: "Doch man muss natürlich abwägen, welche Händler zu uns passen." Agenturverträge wie bei anderen Marken strebt Kujus bei Nissan nicht an: "Aber auch wir müssen zu Beginn der GVO 2023 unsere Händlerverträge tauschen. Kurzfristig gibt es aber keinen Bedarf."

Zurück zum Modellprogramm: Der Nachfolger des NV250 mit Verbrennungsmotor startet noch heuer im Herbst, das baugleiche Modell mit Elektroantrieb im Frühjahr 2022. Außerdem kommt 2022 der neue Ariya, das geplante Volumen gibt Kujus mit 600 bis 800 Autos pro Jahr an: "Als Zielgruppe sehe ich all jene, die jetzt von einem normalen SUV auf ein E-Auto umsteigen wollen, was bei einer Reichweite von 500 Kilometern sicher ein guter Zeitpunkt ist."

Ebenfalls 2022 startet die komplett neue Generation des X-Trail, der wie bisher in Japan produziert wird, als Mild-Hybrid und e-Power. Und dann folgt 2022 auch noch der Juke Hybrid. "Durch die angekündigte Investition von einer Milliarde Euro ins Werk in Sunderland, wo der neue EV-Crossover entstehen soll, sind alle Diskussionen beseitigt, ob wir in Europa bleiben oder nicht. Dieser EV-Crossover wird für Europa sehr wichtig sein."

Wermutstropfen: Für den Navara ist bereits im Dezember dieses Jahres Schluss. Der Grund: Bei einem Volumen von knapp 10.000 Autos pro Jahr rechnet es sich nicht, einen Nachfolger mit allen europäischen-Spezifikationen zu entwickeln.