Hätte im Jänner 2025 jemand darauf gewettet, dass das Pkw-Neuzulassungsergebnis von 2024 (253.789 Einheiten) schon nach 11 Monaten mit 262.602 Stück übertroffen sein wird, wäre er vermutlich reich geworden. Tatsache ist, dass die abgelaufenen 12 Monate den meisten Herstellern in Österreich Zuwächse brachten. Doch wird das im soeben begonnenen Jahr wieder so sein? Das wollten wir von den Importeuren wissen und haben einen kurzen Fragenkatalog verschickt. Erfreulich: Fast alle haben binnen einer Woche geantwortet.

Eines vorweg: Wir haben uns in dieser Umfrage vor allem auf jene Marken konzentriert, die zumindest ein Jahr (aber meist über Jahrzehnte) auf dem österreichischen Markt vertreten sind. Daher sind alle Neulinge, die erst im Spätherbst 2025 auf dem österreichischen Markt aufgetreten sind (also vor allem jene aus China) in dieser Auflistung noch nicht enthalten. Der Grund: Noch ist vielfach nicht ganz klar, welche zusätzlichen Autos bei diesen Herstellern heuer den Weg aus China zu uns finden werden.

Eine weitere Anmerkung: Die Zahl an Modellen wird Ende 2026 zweifellos höher sein, da auch die arrivierten Marken zahlreiche neue Fahrzeuge bringen und im Gegenzug nur wenige aus dem Programm fallen – zumindest soweit dies bei Redaktionsschluss Ende Dezember 2025 kommuniziert wurde.

Nun zu den Details (in alphabetischer Reihenfolge): Bei Abarth kommt heuer nach derzeitigem Stand zwar kein komplett neues Auto, jedoch wird mit dem 600 Collezione ein Sondermodell auf den Markt gebracht. Auch Fans von Alfa Romeo müssen sich mit neuen Modellen vorläufig noch gedulden, doch bei den Italienern ist für heuer zumindest ein Facelift des Tonale angekündigt. 

Bei Alpine liegt momentan der Fokus auf dem zweiten Modell der sogenannten „Dream Garage“, der A390: Der Hersteller spricht von einem „Rennwagen im Maßanzug“. Allerdings endet im Sommer 2026 mit dem Abschied der A110 das Kapitel der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und zugleich beginnt ein neues: „Im 2. Halbjahr 2026 präsentieren wir den würdigen Nachfolger.“ 

Audi will – nicht zuletzt mit dem neuen Q3 – die Performance der Marke auch heuer bei einem moderaten Wachstumskurs des Gesamtmarkts auf einem ähnlichen Niveau wie 2025 halten. An Neuheiten kommen der Q7, der Q9 und ein neues, kompaktes E-Modell sowie „ein paar Überraschungen“. Der E-Anteil soll bei 25 Prozent oder (wenn genügend Ware eintrifft) auch darüber liegen.

Bei BMW steht die Markteinführung des iX3 im März bevor, weiters ist der Produktionsstart des neuen i3 in der zweiten Jahreshälfte 2026 geplant. Außerdem sollen die Technologien der „Neuen Klasse“ in Modelle aus weiteren Segmenten integriert werden; möglich wären zum Beispiel Modellüber-arbeitungen beim X5 oder dem Siebener.

Der Importeur von BYD will sich zwar noch nicht konkret über neue Modelle äußern, spricht jedoch von einer Erweiterung der Palette durch komplett neue Modelle, Facelifts und Technik-Updates. „Wir gehen von einem weiteren Hochlauf der BEVs am Gesamtmarktanteil aus, erwarten aber nächstes Jahr auch noch eine stark steigende PHEV-Nachfrage, die vor allem durch Privatkunden getrieben ist.“

Citroën war in den vergangenen Jahren mit neuen Modellen sehr aktiv, was sich (wie bei den anderen Stellantis-Marken) in höheren Zulassungszahlen in Österreich auswirkt: Heuer geht es zwar nicht mit kompletten Neuheiten weiter, doch steht immerhin mit der Long-Range-Version des (erst seit Kurzem erhältlichen) C5 Aircross eine Erweiterung bevor. Hingegen wird für die Nobeltochter DS Automobiles vom Importeur für heuer keine Neuheit kommuniziert.

Cupra startet als erste Marke des Volkswagen Konzerns mit dem Raval ins elektrische Kleinwagensegment (siehe eigene Geschichte in diesem Heft), dazu erhält der Born ein großes Facelift. Mit dem Raval soll der Elektroanteil der Marke auf über 30 Prozent steigen: 2025 lag er mit dem Tavascan und dem Born bei mehr als 24 Prozent.

Dacia bringt bereits im 1. Quartal das Facelift für Sandero, Sandero Stepway und Jogger auf den Markt. Ergänzt wird das Portfolio durch den Dacia Spring, der neben technischen Verbesserungen auch Design-Updates erhält, die für ein modernes und markentypisches Erscheinungsbild sorgen.

In den vergangenen Jahren war Fiat weit von den Verkaufszahlen früherer Jahre entfernt, erst 2025 wurde vor allem mit dem Grande Panda wieder ein Schritt nach vorn gemacht: Heuer kommt mit dem 500 Hybrid ein Klassiker wieder auf den Markt. Der Verbrenner ergänzt die rein elektrische Version, die bei Weitem nicht an die Verkaufszahlen des kleinen Italieners von früheren Jahren anschließen konnte. Außerdem wagt sich der Hersteller mit dem Tris in ein neues Segment vor: Das dreirädrige Elektroauto, das ursprünglich gar nicht für Europa vorgesehen war, soll „für nachhaltige Lieferungen auf der letzten Meile“ sorgen, wie es so schön heißt. Die Reichweite wird mit 90 Kilometern angegeben.

Bei Ford wurde in den vergangenen Jahren eine Reihe neuer Pkws und Nutzfahrzeuge auf den Markt gebracht: „2026 ist das Jahr, wo wir das Potenzial dieser neuen Modelle weiter ausschöpfen können und unsere Marktposition kontinuierlich ausbauen wollen“, heißt es beim Importeur. Auch die -Reichweiten und Ladeleistungen unserer BEVs werden weiter optimiert (alle Details lesen Sie im Interview mit Andreas Oberascher in diesem Heft). 

Bei Honda will man die Steigerung der Stückzahlen von 2025 auch heuer fortsetzen: Der Prelude kehrt im Frühjahr nach rund einem Vierteljahrhundert als Hybrid-Sport-Coupé zurück, Bestellungen sind bereits möglich. Weitere Modellneuheiten will man „zu gegebener Zeit“ bekannt geben. Der Civic Type R wird nach dem Verkauf der „Ultimate Edition“ nicht mehr in Österreich angeboten; aktuell sind nur noch sehr wenige Stück dieses Modells verfügbar.

Hyundai geht in Österreich von einem leicht steigenden Markt im Jahr 2026 aus und nennt konkret 295.000 Einheiten. Ihr Debüt feiern das Serienmodell des Concept 3, dessen offizieller Name im Jänner auf der Autoshow in Brüssel verlautbart wird, der Ioniq 6 N, der Staria EV und der Nexo. Ein umfassendes Facelift wird es für den Ioniq 6 geben. Aus dem Programm fällt der i10: „Wir haben allerdings noch Fahrzeuge zur Verfügung – solange der Vorrat reicht“, heißt es beim Importeur. Dort rechnet man mit einem Elektroanteil bei Hyundai im Jahr 2026 von rund 25 Prozent.

Bei Jaguar und Land Rover geht man weiterhin von einem stabilen Markt aus: In der zweiten Jahreshälfte zu erwarten ist das erste vollelektrische Modell der Land-Rover-Geschichte – der Range Rover Electric, für den es bereits „großes Interesse“ gibt. „Bei Jaguar erwarten wir die Enthüllung des ersten Modells einer völlig neuen Generation an begehrenswerten Fahrzeugen – es wird ein mutiger 4-türiger GT.“ 

Gleich dreifach spannend wird es heuer bei Jeep: Der neue Compass wird das ganze Jahr über verfügbar sein, während die beiden Modelle Wagoneer und Recon erst deutlich später angekündigt sind. Sie erweitern das Programm nach oben. Auch Jeep bleibt dabei, seine Modelle in unterschiedlichen Antrieben anzubieten.

Leapmotor ist seit rund einem Jahr auf dem österreichischen Markt: Die Palette des Stellantis-Joint--Ventures aus China wird heuer um den B10 REEV (also mit Range Extender), um den B05 und den B03X erweitert.

Die 3. Generation des CX-5 steht bei Mazda im Mittelpunkt; das Fahrzeug wird ab Februar/März in den Schauräumen stehen. Der Mazda 6e geht in sein erstes Volljahr, wodurch sich der Anteil der voll-elektrischen Verkäufe bei Mazda auf 15 bis 20 Prozent erhöhen wird. Außerdem sind – voraussichtlich ab Februar – Updates für die beiden großen Cross-overs, also den CX-60 und CX-80, geplant.

Bei MG rechnet man „insgesamt mit steigenden Verkaufszahlen, getrieben durch die aktuell erfolgreichen Modelle sowie auch aufgrund der neuen Modelle, die wir auf den Markt bringen.“ Neuerungen im Portfolio sind der MGS6 EV sowie der MG4 Urban, der besonders für den städtischen Bereich konzipiert ist. Außerdem erhält der MG4 Electric ein Facelift. Der Importeur erwartet, dass der Anteil von Elektroautos an den eigenen Verkäufen circa 20-25 Prozent betragen wird.

Mitsubishi strebt aufgrund der Erweiterung der Modellpalette eine Steigerung der Verkaufszahlen von mehr als 20 Prozent an Der Grandis kommt im März mit Mild-Hybrid- und Voll-Hybrid-Antrieb, der Eclipse Cross folgt – als erstes vollelektrisches Modell seit dem i-MiEV – im Frühsommer. Aus dem Programm fällt der Colt, wobei der Importeur „durch eine ideale Bevorratung die Verfügbarkeit des volumenstarken B-Segment-Modells noch über einen langen Zeitraum“ garantiert. 

Bei Nissan geht man davon aus, dass der Anteil an batterieelektrischen Modellen heuer weiter steigen wird: Anfang des 1. Quartals 2026 kommt der neue Micra, erstmals ausschließlich mit elektrischem Antrieb. Am Quartalsende folgt die dritte Generation des Leaf, und im Herbst wird Nissan mit -einem völlig neuen batterieelektrischen Fahrzeug in das A-Segment einsteigen. Face-lifts sind im Sommer beim Ariya und dem X-Trail geplant.

„Wir sehen eine stetig steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, auch wenn der Zuspruch zu Elektrofahrzeugen langsamer vonstattengeht, als es noch vor wenigen Jahren erwartet und geplant war.“ Diese Aussage von Stellantis gilt auch für Opel: Die deutsche Marke liftet heuer mit dem Astra (und natürlich auch mit dem Sports Tourer) ein wesentliches Modell; dazu wird die Palette um den sportlichen Mokka GSE erweitert. 

Sportlich geht es auch bei Peugeot zu: Die französische Stellantis-Tochter bringt heuer den 208 GTI auf den Markt. Markant ist auch die neue Optik des facegelifteten 408, den wir schon (wenn auch unter strengster Geheimhaltung) im Juni 2025 im Werk in Frankreich kurz anschauen (aber natürlich nicht fotografieren) durften. Das wichtige Modell debütiert heuer. 

Porsche, die Marke, die 2025 in Österreich das zweitbeste Jahr ihrer Geschichte hingelegt hat, geht heuer von einem ähnlich hohen Niveau aus: 2026 wird mit der Marktverfügbarkeit des neuen 911 Turbo S, der – ebenso wie der Macan GTS – bereits im 1. Quartal startet, ein starkes Turbo-Jahr werden. Parallel wird Porsche die Elektrifizierung seiner Modellpalette weiter vorantreiben; der Cayenne Electric kommt im 2. Quartal.

Bei Renault bringt der neue Clio frischen Wind ins B-Segment: Das Volumenmodell wurde im Design völlig neu interpretiert. Auch der Twingo, seit jeher ein Cityflitzer, wurde völlig neu gedacht und setzt nun als vollelektrischer Kleinwagen neue Maßstäbe in urbaner Mobilität. Das gilt auch für das Nutzfahrzeugsegment, wo Renault mit dem Trafic mit 800-Volt-Technologie für ultraschnelles Laden sorgt.
Ein umfassendes Facelift erhält der rein elektrische Mégane. Bei Renault rechnet man damit, dass der BEV-Anteil, der schon 2025 mit 34 Prozent deutlich über dem Markt lag, weiter steigt.

Seat gibt mit dem Facelift des Ibiza und des Arona gleich zu Jahresbeginn ein kräftiges Lebenszeichen von sich, vor allem in Kombination mit der neuen 10-Jahres-Garantie, die seit Ende November für alle neu verkauften Modelle der spanischen Marke in Österreich gilt. Auslaufen wird bis Ende 2026 allerdings der Seat Ateca, wobei (wie auch beim Cupra Ateca) das Kontingent für das kommende Jahr gesichert ist. 

Škoda will die Position als Nummer 2 am österreichischen Markt festigen und auch 2026 einen Marktanteil von über 10 Prozent erreichen; der Octavia soll Platz 1 im Modellranking verteidigen. Der Epiq, ein rund 4 Meter kurzes Elektroauto, kommt ebenso 2026 neu auf den Markt wie der „7S“, dessen endgültiger Name noch nicht bekannt ist. Ansonsten bleibt das Modellprogramm unverändert. Da die beiden neuen Elektromodelle zwar im 1. Halbjahr 2026 präsentiert, jedoch erst ab Herbst marktwirksam werden, geht man beim Importeur davon aus, dass der E-Anteil inklusive Elroq und Enyaq heuer bei rund 30 Prozent liegen wird. 

„Wir erwarten 2026 einen weiteren Anstieg an Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen, was uns als vollelektrische Marke sehr positiv stimmt“, sagt Sarah Lamboj, Österreich-Geschäftsführerin von smart. Der Mitte 2025 auf den Markt gebrachte smart #5 werde auch 2026 das gefragteste Modell sein. Heuer erfolgt auch die Premiere des smart #2, der 2027 auf den Markt kommen wird.

Toyota schätzt den Gesamtmarkt, also Pkws und leichte Nutzfahrzeuge, für 2026 auf 315.000 Einheiten und peilt davon einen Marktanteil von 4,5 Prozent an. Als neue rein elektrische Modelle kommen der Urban Cruiser (Februar), der C-HR+ (März), der bZ4X Touring (April) sowie der Hilux EV (2. Quartal). Der neue RAV4 wird im Mai als Hybrid- und Plug-in-Hybrid erhältlich sein, der Hilux als Mild-Hybrid ab dem 4. Quartal. Facelifts werden im Jänner beim Aygo X (Hybrid) und bZ4X (BEV) sowie im 4. Quartal beim Yaris Cross (Hybrid) erwartet. Bei Lexus geht es mit dem Facelift des RZ (BEV) im Februar weiter, der ES debütiert im Q3 als BEV/HEV.

Marktführer Volkswagen will die Spitzenposition bei Verbrennern, Plug-in-Hybriden und Elektro-autos auch 2026 halten: Dazu sollen neben dem neuen T-Roc (siehe eigene Geschichte in diesem Heft) auch das Facelift des ID.3 und die neuen Elektroautos ID. Polo und ID. Cross beitragen, wobei letztere erst relativ spät auf den Markt kommen werden. Dennoch soll der Anteil an E-Autos von 17 Prozent (2025) heuer in Richtung 20 Prozent gehen. Abschied nehmen heißt es allerdings vom Touareg: Hier läuft noch die Final Edition.

Volvo geht heuer von 5.500 Verkäufen und 5.000 Auslieferungen aus: Dazu beitragen sollen der neue EX60 (Weltpremiere am 21. Jänner), von dem erste Kundenautos in Österreich im September 2026 eintreffen werden. Schon im Juli werden erste AWD-Modelle des ES90 nach Österreich kommen. Dadurch erwartet Volvo in Österreich eine Verdoppelung des BEV-Anteils bei den Auslieferungen auf ca. 45 Prozent. Ansonsten bleibt die Modellpalette, wie sie ist, denn V90, S90 und S60 sind ja schon 2025 aus dem Programm gefallen.

Zusammenfassend können wir das Fazit, das uns von Stellantis übermittelt wurde, wohl auf alle Marken übertragen: „Der Fahrzeugpark in Österreich ist überaltert, eine sukzessive Erneuerung wird notwendig werden und doch zu Interesse an Fahrzeuganschaffungen führen.“