Es gibt wahrscheinlich wenige Manager in der österreichischen Autobranche, die folgenden Satz sagen können: "Bei beiden Marken liegen die Verkäufe noch höher als die Neuzulassungen." Mag. Wolfgang Wurm, Geschäftsführer von Seat und Cupra, darf es. Und das, obwohl schon das 1. Quartal sehr gut verlaufen ist. Mit einem Marktanteil von 8,15 Prozent liegt Seat nach 3 Monaten auf Rang 3 der Statistik, und die 5.174 Neuzulassungen sind nicht nur deutlich mehr im Vorjahr (4.143, damals begann schon die Corona-Krise), sondern auch nahe dran an den 5.856 Stück, die man im 1. Quartal 2019 (also lange vor der Pandemie) erreicht hatte. Bei Cupra (wird seit heuer in der Statistik separat gezählt) kommen noch einmal 0,7 Prozent dazu.

Das Beste dabei: Viele Bestellungen sind noch auf dem Weg, was nicht nur an der Halbleiter-Krise liegt, unter der die ganze Branche leidet, sondern ganz einfach daran, dass Seat und Cupra im Moment sehr begehrt sind. "Die Leute sitzen seit einem Jahr daheim, können nicht in Restaurants und viele haben Angst vor der Inflation. Da möchten sie wenigstens mit einem neuen Auto in den Urlaub fahren", meint Wurm, und ganz selbstbewusst: "Man muss schauen, dass man dem Werk genug abgekauft hat, sonst verliert man den Markt." Die gute Situation bei Seat liege auch daran, dass beim Leon nun alle Motorisierungen verfügbar seien. "Der 2.0-Liter-TDI mit 115 PS ist ein typischer Flottenmotor, der uns bisher sehr gefehlt hat." Beim Ibiza und Arona folge zur Jahresmitte ein Facelift, beim Ateca laufe der Verkauf momentan "phantastisch", so Wurm. Beim Formentor müsse man sogar "um Produktion kämpfen". Durch dieses neue Cupra-Modell könnten die Händler nun eine völlig neue Klientel ansprechen und hätten auch Eintauschfahrzeuge, die sie bisher nicht kannten.

Große Erwartungen setzt Wurm auch in den Cupra Born: Das Elektroauto komme Anfang des 4. Quartals in Österreich auf den Markt und werde ein wichtiges Auto werden.

"Fast Lane" auch für den Cupra Formentor?
Übrigens: Die "Fast Lane" wurde bei Ibiza und Arona wieder gestartet. Um sicher zu gehen, habe man den Zeitraum zwischen der Konfiguration und Bestellung eines Autos beim Händler und der Auslieferung heuer aber von ursprünglich 2 auf 3 Wochen ausgedehnt, sagt Wurm. "Jetzt wollen wir die Fast Lane auch auf den Cupra Formentor ausdehnen, und zwar auf den begehrten Plug-in-Hybrid." Hier werde man diese Form der Bestellung "Cupra-Priority"-nennen.