A&W: Eine Stelle wie Ihre just im April 2020 anzutreten war vermutlich ganz besonders herausfordernd. Wie steht es um Ihren persönlichen Jahresrückblick?
Dkfm. Felix Wannemacher: Letztes Jahr war wirklich verrückt. Ich habe am 1. April die Vorstellung bei der österreichischen National Sales Company per Computer gemacht. Auch unsere Händler-Partner konnte ich erst im Juni besuchen, was stark gegen meine Gewohnheiten geht. So merkwürdig das vielleicht in dieser jetzt besonders digitalen Zeit klingt: Mir ist der persönliche Kontakt sehr wichtig. Dennoch hat sich im Laufe des Jahres unsere Arbeitsweise verändert; wir alle wurden flexibler und bis zu einem gewissen Grad wohl auch merkbar effizienter. Auch arbeiten wir mit unseren Händlern nun deutlich verzahnter.
Was stand noch auf Ihrem Plan für Ihr erstes Jahr?
Wannemacher: Auch von Corona losgelöst hat sich 2020 bei uns viel verändert. Ich kannte den österreichischen Markt bereits, da ich ihn aus der Europa- Zentrale mitbetreut habe, und wollte die Marketing-und Vertriebsstrategie im Sinne von stärkerer Zukunftsausrichtung verändern. Schwerpunkte sollten hier Performance-Leasing, Online-Vertrieb, Digitalisierung und Elektrifizierung sein. Dazu haben wir das Angebotsportfolio verändert und trotz des schwierigen Jahres ein wirklich tolles Ergebnis erzielt. Während der Markt um rund 25 Prozent zurückgegangen ist, haben wir es geschafft, "nur" ein Minus von 11 Prozent zu machen und bei Land Rover sogar eine Steigerung von 1 Prozent zu erreichen, und das ganz ohne Monats-oder Jahres-Endpush.
2021 hat ja ähnlich holprig angefangen wie 2020 zu Ende ging. Wie sind Ihre Pläne?
Wannemacher: Auch für 2021 sind wir optimistisch. Wir haben aktuell eine Order Bank, die so groß ist wie seit fünf oder sechs Jahren nicht mehr. Eigentlich haben wir also jetzt schon ein Drittel unseres Verkaufsplans für das kommende Jahr im Sack. Auch haben wir unseren Budget-Input fürs kommende Jahr bereits gemacht und werden den auch nicht mehr anfassen: Wir planen weiteres Wachstum. Konkret wollen wir über 2019 kommen.
Kommen wir zum Brexit. Sind hier Auswirkungen für Österreich zu befürchten?
Wannemacher: Nach heutigem Stand nicht. Kurzfristig sind wir gut aufgestellt: Unsere Ersatzteilversorgung etwa läuft über Bologna und die Lager dort sind gut gefüllt. Auch Preiserhöhungen erwarten wir keine außerhalb der regulären Anpassungen an die neuen Modelle.