Prognosen von Wirtschaftswachstum bzw. dessen Gegenteil sind immer dazu angetan, leichtes Schaudern im Medienkonsumenten auszulösen.Was die Zahl hinter dem Vorzeichen für den Einzelnen bedeutet, lässt sich dabei gar nicht so leicht sagen.

Zwischen Plus und Minus
Das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO, das für 2020 ein Minus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 7,3 Prozent errechnete, geht für 2021 nach wie vor von einer Trendwende und einem Wachstum von 4,5 Prozent aus. Ob diese Zahl den Kontakt mit britischer, südafrikanischer und brasilianischer Virusmutation sowie der Impfstoffknappheit übersteht – spüren Sie's jetzt, das Schaudern?

Derösterreichische Autohandel hat 2020 befürchtungsgemäß eine Vollbremsung hinnehmen müssen. Als er "das schlechteste Jahr seit 33 Jahren" verkünden musste, konnte sich Importeurssprecher Günther Kerle den Vergleich mit dem Alter des aktuellen österreichischen Regierungschefs nicht verkneifen.

Immerhin hatte dessen Kabinett der Autowirtschaft mit einer empfindlichen Verschärfung der Normverbrauchsabgabe für 2021 zusätzlich zu Corona eine weitere Erschwernis mit auf den Weg gegeben: Ab Juli verteuern sich nicht nur – wie behauptet – schwere "Stinker", sondern auch Familienkutschen und von Unternehmern als Arbeitsmittel benötigte leichte Nutzfahrzeuge teilweise empfindlich, sofern sie mit Verbrennungsmotoren betrieben werden.

Was wird wann teurer?
Ab Juli 2021 kommen erstmals auch Fahrzeuge der Klasse N1 zum NoVA-Handkuss, ab dann sind jährliche Verschärfungen für Pkws und leichte Nfz vorgesehen. Die bereits bis 2024 vorgesehenen jährlichen Verschärfungen beinhalten ein Absenken des CO2-Abzugsbetrags und Malusgrenzwertes sowie eine Erhöhung des Malusbetrags und des Höchststeuersatzes, wie der ÖAMTC auflistet.

Ebenfalls ab Juli wird die NoVA für Motorräder bei 30 Prozent - statt wie bisher 20 - gedeckelt. Die neue NoVA gilt nicht, wenn für ein Fahrzeug ein unwiderruflicher schriftlicher Kaufvertrag vor dem 1.6.2021 abgeschlossen wird und die Lieferung des Fahrzeuges an den Kunden bis zum 31. Oktober 2021 erfolgt. (Eine detaillierte Auflistung der neuen Regelungen hier...)

Für das Fokusthema der Februar-Ausgabe von AUTO & Wirtschaft haben wir Importeure und Händler nach ihren Prognosen und Strategien für 2021 befragt – ob es das zweite Seuchenjahr in Folge oder ein Jahr der Trendwende werden wird. Lesen Sie die Antworten kurzgefasst in der aktuellen Ausgabe von AUTO & Wirtschaft, die als E-Paper auf unserer Website bzw. (in den kommenden Tagen) in Ihrer Post zu finden ist.