Die erstmals errungene Position als Nummer 1 bei den Nutzfahrzeugen will Danijel Dzihic, Chef von Ford Austria, heuer verteidigen – nicht zuletzt auch mithilfe der neu entstehenden Transit Zentren 2.0 bei mehr als 20 Händlern. Bei den Pkws setzt Ford große Hoffnungen in den Mustang Mach-E:

AUTO-Information: Sie haben schon im Jänner 2020 gesagt, dass Ford die Nummer 1 bei Nutzfahrzeugen werden will. Jetzt ist dieses Ziel erreicht: Was planen Sie für 2021 und darüber hinaus?

Danijel Dzihic: Es ist naheliegend, dass wir bei den Nutzfahrzeugen die Nummer 1 bleiben wollen.Wir haben 2020 Geschichte geschrieben, als wir den langjährigen Marktführer überholt haben, was uns ja schon 2019 beinahe gelungen ist. Ein Marktanteil von 21,34 Prozent entspricht einem Plus von 8 Prozent gegenüber 2019. Das meistverkaufte Nutzfahrzeug von Ford war mit 5.230 Einheiten der Transit/Transit Custom, gefolgt vom Ranger: Er war mit 1.493 Einheiten wie schon in 3 vorangegangenen Jahren die klare Nummer 1 im österreichischen Pick-up-Segment.

Um nachhaltig die Nummer 1 zu bleiben, hat Ford die Initiative "Transit Zentrum 2.0" gestartet...

Dzihic: Wir haben mehr Interesse, als wir erwartet haben. Mit den mehr als 20 Unterschriften von Händlern decken wir Österreich perfekt ab. Für uns ist es die nächste Phase unseres Wachstums im Nutzfahrzeug-Bereich. Das Transit Zentrum 2.0 definiert sich als umfassendes Kompetenzzentrum mit einem erweiterten Produktangebot, speziell ausgebildeten Nutzfahrzeug-Verkäufern und bietet den Kunden klassenbeste Serviceleistungen mit dem Schwerpunkt geringerer Ausfallszeiten (Uptime-Management) und maßgeschneiderte Um-und Aufbaulösungen an. Das große Interesse der Händler zeigt, dass sie an das Nutzfahrzeug-Geschäft glauben: Sie wollen investieren und sich als Kompetenzzentren in diesemlukrativen Geschäft etablieren! Die Umsetzung erfolgt bis Mitte 2021 und soll uns zusätzliche Schlagkraft in diesem wichtigen Wachstumsbereich ermöglichen.

Werden bei den Nutzfahrzeugen heuer neue Modelle angeboten?

Dzihic: Wir haben in den vergangenen Jahren alles erneuert, sind also sehr attraktiv und vielseitig aufgestellt. Mit den "Trail"-Sondermodellen bei Transit (auch in Kombination mit Allrad) und Transit Custom haben wir Ende 2020 mit dem dominanten Ford-Kühlergrill sehr selbstbewusste Ergänzungen bekommen. Mit dieser Palette können wir angreifen.

Kommen wir zum Pkw-Markt: Welche Modelle sind heuer neu auf dem Markt geplant?

Dzihic: Das größte Highlight ist der Mustang Mach-E, der zur Jahresmitte kommt. Mit diesem Auto wollen wir den E-Auto-Markt aufmischen. Die maximale Reichweite von 600 km nach WLTP und die Kombination vom attraktiven Einstiegspreis unter 50.000 Euro gepaart mit sehr sportlichem Auftritt wird unsere Marken-DNA (leistbare Sportlichkeit mit Fahrspaß) perfekt widerspiegeln und für Erfolg sorgen.

Wie wird der Mustang Mach-E vermarktet?

Dzihic: Wir werden unsere e-Commerce-Verkaufsplattform im Q1 lancieren, die in Deutschland schon gestartet wurde. Der Interessent kann sein Wunschauto unkompliziert konfigurieren und auf die komplette europäische Pipeline zugreifen. Mit der Online- Verkaufsplattform wollen wir den digitalen Kunden in die reale Welt zu unserem professionellen EV-Händlernetzwerk überführen, welches wie gewohnt den Kunden bestens betreuen und begeistern wird.

Wird Ford den Galaxy weiterhin mit Dieselmotor anbieten, nachdem sich Volkswagen und Seat davon verabschiedet haben?

Dzihic: Ja, natürlich, und damit sind wir die einzigen am Markt mit so einem Motor. Und wir bringen den Galaxy und S-MAX am Ende des 1. Quartals auch als Hybrid, den man vom Mondeo kennt. Somit untermauern wir unsere Aussage, dass wir auch in den nächsten Jahren in diesem aufgrund des Vorsteuerabzugs sehr relevanten Segment in Österreich ein attraktives Modell anbieten werden. Ford Galaxy bleibt "last van standing"!

Was sind Ihre Ziele am Pkw-Markt im Jahr 2021?

Dzihic: Rechnet man Pkw und Nutzfahrzeuge zusammen, dann sind wir 2020 das 5. Mal in Folge gewachsen und haben einen Marktanteil von 7,66 Prozent geschafft: So soll es 2021 weiter gehen, das wäre das 6. Mal in Folge. Dafür brauchen wir neben den Nutzfahrzeugen eine starke Performance bei den Pkws. Der Schwerpunkt liegt auf den neuen SUVs, also Puma, Kuga und Explorer, sowie auf Galaxy, Focus und Fiesta. Im Vorjahr war der Focus mit 3.121 Einheiten das erfolgreichste Pkw-Modell von Ford, an 2. Stelle lag der Fiestamit 2.123 verkauften Stück. Auf Platz 3 im Ford-internen Ranking kam der im Frühjahr 2020 eingeführte neue Kuga, der es auf respektable 1.918 zugelassene Einheiten brachte. Und schon knapp dahinter lag 2020 der ebenfalls seit Anfang 2020 erhältliche neue Puma mit 1.767 Neuzulassungen.

Was kommt auf die Händler heuer zu?

Dzihic: Wir haben 2020, noch vor COVID, gesagt, dass wir 2020 als Gewinner hervorgehen wollen. Das ist uns gelungen. Heuer lautet das Motto: "Gemeinsam erfolgreich für morgen". Wir wollen die Veränderungen, die auf die Branche zukommen, in der gesamten Ford-Familie konsequent umsetzen. Das bedeutet, dass wir 2021 die Weichen dafür stellen müssen, also im Bereich der E-Autos ebenso wie bei den Online-Sales oder der Lead-Bearbeitung, um nachhaltig erfolgreichzu bleiben.

Experten rechnen damit, dass einige Händler durch die Folgen von Corona zusperren werden. Kämpfen auch Ford-Händler mit finanziellen Problemen?

Dzihic: Wir haben es im Vorjahr geschafft, trotz Corona durchzukommen, ohne Händler zu verlieren. Es bleibt unsere primäre Aufgabe, die Händlerprofitabilität zu steigern, um für die zukünftigen Herausforderungen gut gerüstet zu sein. Einer unserer wichtigsten Erfolgspfeiler ist unser starkes Händlernetz und wie es auch Werner Blum, Präsident des Verbands der österreichischen Ford-Händler, immer wieder sagt: Wir haben die stärkste durchgehend privat geführte Händler-Organisation Österreichs. 

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