Flottenkunden machen bei uns im Verkaufüber 50 Prozent aus und sind daher sehr wichtig für uns", unterstreicht Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels und Chef des Autohauses Edelsbrunner in Graz. Das gelte "vor allem im Verkauf, um dem Fahrzeughandel die Stückzahlen zu bringen, aber auch in der Werkstätte, weil Firmenwagen in der Regel deutlich höhere Kilometerleistungen erbringen und dadurch häufiger in die Werkstätte kommen".

Eine Problematik dabei sei, wenn der Service vergeben werde, dass Fuhrparkmanagementunternehmen vereinzelt Servicepläne nicht exakt anerkennen würden. Da komme es vor, dass etwas fehle -sei es der Scheibenfrostschutz, der im Winter unumgänglich sei, oder beispielsweise AdBlue, das nachgefüllt werden müsse, weil das Fahrzeug sonst nicht den Umweltnormen entspreche. "Diese Posten werden oft aus den Rechnungengestrichen, das ist ärgerlich." Grundsätzlich sei das Geschäft aber unverzichtbar: "Derzeit kaufen vor allem Gewerbetreibende leichte Nutzfahrzeuge, weil es viele Branchen gibt, die trotz Corona-Krise viel Arbeit haben. Etwas schwächer ist der Umsatz momentan bei Unternehmen mit großen Fuhrparks wie etwa Leihwagenunternehmen, weil diese derzeit keinen Bedarf und große Firmen im Augenblick oft einen Aufnahmestopp haben oder umstrukturieren und weniger Fahrzeuge brauchen."

Wartung unbedingt nach Herstellervorgaben
"Sehr viele Flottenkunden fahren in die Fachwerkstatt, wobei das natürlich auch eine Preissache ist. Es gibt gewisse Betriebe, die mit dem Preis reinfahren und es kann dabei auch immer wieder vorkommen, dass dort die Qualität gemindert ist", berichtet Komm.-Rat Josef Harb, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik und Chef des Autohauses Harb in Weiz und Voitsberg.Das betreffe vor allem Leasingfahrzeuge. "In diesem Zusammenhang ergeben sich bei der Rückgabe dieser Fahrzeuge Abzüge und es kann sein, dass man sich im Endeffekt nicht viel oder gar nichts erspart hat." Harb empfiehlt den Service in heimischen Fachbetrieben: "Wir sind die Spezialisten, wenn derService irgendwohin oder ins Ausland ausgelagert wird, ist das sicher nicht zielführend." Auch die Wertschöpfung ginge verloren.

Ein regelmäßiger Service im Fachbetrieb wirke sich auch positiv auf den Werterhalt und damit auf die weitere Vermarktung der Fahrzeuge aus.

Es sei schon sehr wichtig, wenn die Wartung und Reparatur nach Herstellervorgaben gemacht und auch im digitalen Servicebuch eingetragen würden, gerade in Zeiten längerer Garantien, diese gebe es mittlerweile bis zu sieben Jahren. "Wenn die Servicearbeiten nicht fachgerecht im digitalen Servicebuch vermerkt sind, gibt es bei mir sofort Abzüge. Denn wenn ich keine Garantie mehr habe, muss ich selbst haften, wenn ich das Fahrzeug weiterverkaufe." Vielen Fuhrparkmanagern sei die Werterhaltung der Fahrzeuge ein Anliegen, "in schwierigen Zeiten gibt es aber auch einige, die das nicht tun". Harbs Rat: "Die Wartung sollte unbedingt nach Herstellervorschriften gemacht und ins digitale Servicebuch eingetragen werden, das trägt zur Werterhaltung der Fahrzeuge bei."

"Derzeit kaufen viele Gewerbetreibende, etwas schwächer ist der Umsatz momentan bei großen Flotten."

Klaus Edelsbrunner

"Wenn die Servicearbeiten nicht fachgerecht im digitalen Servicebuch eingetragen sind, gibt es bei mir sofort Abzüge."

Josef Harb