So passiert aktuell bei Wien Energie und der Zahl seiner öffentlichen Ladestandorte. Nahezu zeitgleich veröffentlich man unterschiedliche Zahlen zum Ladenetz: auf Facebook wird die Zahl 1.000 in Onlinewerbung gut bezahlt an die Wienerinnen und Wiener gebracht, parallel dazu geht eine OTS-Aussendung raus, in der von 800 bestehenden Ladepunkten die Rede ist. Es wird dabei angemerkt, dass noch im September weitere 50 hinzukommen, aber da fehlen dann immer noch 150 auf die 1.000.
Jetzt könnte man meinen, dass in „Zeiten fokussierter Unintelligenz“ – wie der Wiener Alt-Bürgermeister einmal zur Wahlkampfzeit in Wien sagte – für die Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke eine Möglichkeit geschaffen werde, um anlässlich der runden (oder eben doch nicht runden) Zahl wieder etwas freudig in die Kamera halten zu dürfen – vermutlich Ladekabel oder -stecker. Übrigens, da gibt es eine eigene Seite: „Ulli Sima Holding Things“
Jetzt ganz abgesehen von der Glaubwürdigkeit, die mit dieser Zahlenunschärfe leidet – ein ebenfalls im Wahlkampf befindlicher Präsident würde laut „Fake News“ poltern –, sollte es doch bei der Umsetzung von Ladeinfrastruktur in Wien deutlich zügiger voran gehen. Gerade für die Kurzstrecke und das Pendeln ist die Elektromobilität ideal, wenn man den Worten der Experten Glauben schenkt. Da werden aber auch die 1.000 Langsam-Ladepunkte – wann auch immer diese dann tatsächlich umgesetzt sind – zu wenig sein, wenn man eine ernstzunehmende E-Auto-Quote in Wien anstrebt. Und es werden weiterhin Flächenbundesländer, wie das bei den Elektro-Neuzulassungen immer führende Niederösterreich, vor dem für Elektromobilität idealsten Bundesland liegen.
Seitens Wien Energie kommentiert man die Aufrundung um ein Viertel übrigens so: „Was die Werbung betrifft, verknappt diese natürlich Botschaften. 1.000 Ladestellen ist nicht der aktuelle, aber der Zielwert, der nun bald erreicht werden soll.“