Dass Dagmar Zinner neuer Country Head von Honda in Österreich werden würde, war schon vor Ausbruch des Coronavirus geplant: "Als ich im April von Roland Berger als Country Head übernommen habe, war es natürlich nicht der einfachste Zeitpunkt. Es ist doch etwas anders gekommen, als wir es erwartet haben." So sei der neue Präsident für Honda Central Europe Shigeki Iwama aufgrund der Corona-Reisebeschränkungen erst Anfang Juni aus Japan nach Österreich gekommen - und nicht wie geplant im April.

Und auch im Verkauf laufe es europaweit unterschiedlich, erzählt Zinner: "Es gibt Länder wie Österreich, die schneller zur Normalität zurückgekehrt sind, und andere, und das betrifft auch unsere Europa-Zentrale in England, die noch bis Ende Juni stark unter dem Einfluss der Corona-Restriktionen standen." Dass Honda mit einem Minus von 47,58 Prozent nach sieben Monaten stärker verloren habe als der Markt, sei auch eine Folge der temporären Schließung des Werks in Swindon, wo zwischen Mitte März und Mitte Juni keine Autos produziert wurden. Zinner: "Dadurch kam es zu Lieferverzögerungen - auch nachdem unsere Händler wieder öffnen konnten."

In den kommenden Monaten liegt der Fokus auf dem Jazz, der nur noch als Hybrid verfügbar ist, und dem Honda e: "Durch Corona hat sich der Verkaufsstart beim Jazz auf Juni verschoben, beim Honda e haben wir die Händler bis Mitte Juli mit Fahrzeugen versorgt." Dadurch habe sich auch die gesamte Stückzahlplanung nach hinten verschoben. "Generell erwarten wir jetzt wieder einen Anstieg, es wird sicher nicht bei diesem Rückgang bleiben. Ich erwarte mir am Jahresende ein Minus von ca. 25 Prozent für Honda."

Im Händlernetz, das aktuell 32 Verkaufsstützpunkte und 25 Servicestützpunkte, umfasst, sind vonseiten des Importeurs keine Änderungen geplant. "Die Größe des Netzes passt gut zu den mittelfristig geplanten Stückzahlen. Natürlich gibt es weiße Flecken, doch in der aktuellen Situation denken wir nicht daran, sie zu besetzen."

Zweiradmarkt boomt, vor allem die Roller

Bei den Zweirädern liegt Honda liegt im Juli kumuliert bei minus 6 Prozent: "Wir holen weiterhin stark auf, wobei nicht alles machbar sein wird, da wir stark von der Verfügbarkeit von einzelnen Modellen abhängig sind. Vor allem bei den Rollern ist die Liefersituation etwas schwierig, weil unsere Fabrik in Italien Corona-bedingt temporär geschlossen war." Verkaufsstärkstes Modell ist in diesem Jahr der Roller PCX 125, gefolgt von der Africa Twin.