Der Nachfrage-Stau durch den Corona-Lockdown ist offenbar noch nicht abgearbeitet und sorgt für erfreuliche Zahlen bei den Gebrauchtwagen-Ummeldungen in ganz Europa. Im Juni (13,2 Prozent) und Juli (12,5 Prozent) war die europäische Gebrauchtwagennachfrage deutlich über dem Vorjahr. Dabei sind die jeweiligen europäischen Länder in der positiven Entwicklung weitgehend stabil geblieben.
Stückzahlmäßig auf niedrigem Niveau gewinnen umweltfreundliche Antriebe relativ deutlich dazu. E-Autos (+114,17 Prozent) und Hybrid-Fahrzeuge (+98,4 Prozent) haben deutliche Steigerungen zu verzeichnen, die herkömmlichen Antriebe Diesel (+6,45 Prozent) und Benzin (+14,67 Prozent) liegen auf relativ normalem Niveau.
Das Lager geht weiter zurück
Schon bald nach dem Lockdown hat der Indicata Market Watch auf das wachsende Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage hingewiesen, das sich nun noch verschärft hat. Die gesamten Lagerbestände der europäischen Händler sind deutlich rückläufig. "Es liegt auf der Hand, dass die Bestandsknappheit zu einem Schlüsselfaktor für die Einschränkungen der Verkaufszahlen geworden ist", erklärt René Buzek, Chef von Autorola und Indicata in Österreich.
Händler passen endlich die Preise an
Nach einem Plus von 35 Prozent im Juni lagen die österreichischen Gebrauchtwagenverkäufe im Juli noch immer 7,1 Prozent über dem Vorjahr. "Sowie der Druck auf die Lagerbestände immer stärker wird, sehen wir endlich positive Nachrichten über die Preisgestaltung mit einem ersten wirklichen Aufschwung für das Jahr", erklärt Buzek. Denn von Jahreswechsel bis Juli sind die Preise kontinuierlich gesunken. (GEW)