A&W: Mit der „Starthilfe“ hat Würth eine großangelegte Rabatt-Aktion nach dem Lockdown gestartet. Was war der Grund dafür?
Harald Winkler: Die Frage war, wie wir unsere Kunden in der schwierigen Situation unterstützen können, was hilft den Betrieben am Schnellsten? Das für die Arbeit nötige Material günstiger einzukaufen, ist aus unserer Sicht das, was den Betrieben am Meisten hilft. Zudem hat sich der Online-Bedarf durch die Schließung verstärkt. Mit Starthilfe haben wir also unseren Kunden in den schwierigen Zeit geholfen und auf die verstärkte Digitalisierung reagiert. 

A&W: Waren Sie mit dem Ergebnis zufrieden?
Winkler: Im Vergleich zu den Standardbestellungen waren die Auftragswerte mit der Online-Aktion hervorragend. Der Sonderrabatt hat viele Kunden ermuntert, zu schauen, was fehlt und teilweise zu Vorziehkäufen motiviert. Dabei sind viele Faktoren zusammengekommen. Das war sicher der Vakuumeffekt aber auch der der Preisvorteil, wo zu den normalen Konditionen noch 10% abgezogen wurden. Die Gelegenheit günstiger zu kaufen, war der Auslöser. Das Feedback der Kunden nach der intensiven Corona-Zeit war überwältigend. ‚Ihr seid erreichbar gewesen und habt euch um uns gekümmert‘ war die häufigste Rückmeldung der Kunden.

A&W: Was bedeutet das für die weitere Positionierung von Würth?
Winkler: Der Erfolg der Online-Kampagne hat aber einmal mehr gezeigt, dass wir mit mehreren Kanälen sehr breit und richtig aufgestellt sind und alle Anforderungen bedienen können. Unsere Stärke ist natürlich weiterhin der Direktvertrieb, der Onlineshop gewinnt aber an Bedeutung und auch die Kundencenter sind als Abholmärkte auch im Kfz-Bereich nun wichtiger geworden. Speziell die neue Generation an Unternehmern setzt auf Multikanalität, es geht um Prozesse, es geht um Geschwindigkeit, wir decken die Anforderungen unsere ab und passen uns an die Bedürfnisse unserer Kunden an.